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Dieses Interview stammt aus der Print-Ausgabe von Prime Snowboarding #24. Das neue und hochwertig produzierte Magazin könnt ihr hier bequem und versandkostenfrei bestellen.

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One World – Das 1. Interview mit Executive Producer Zachary Nigro zum wahrscheinlich besten Film des Jahres

„One World“ heißt der neue Film von Burton, den ihr euch auf Amazon Prime anschauen könnt. Wir haben uns mit Zachary Nigro über den Tod von Firmengrüner Jake Burton während der Produktion gesprochen und wir wollten wissen, warum Amazon die richtige Plattform für einen Snowboard-Film ist.

Der Name des neuen Burton Films lautet „One World“. Was ist die Idee hinter dem Titel und welche Botschaft soll der Film transportieren?

Für viele von uns sind das Snowboard und die Berge die verbindenden Elemente in unseren Leben. Wenn ich z.B. einen Menschen von der anderen Seite der Erde treffe, sprechen wir oft nicht die selbe Sprache und können uns kaum verständigen. Aber wenn dieser Mensch genauso gerne Snowboard fährt wie ich es tue, gibt es automatisch eine Verbindung zwischen uns, die uns die Sprachbarrieren überwinden lässt.
Und egal, ob jemand seit 40 Jahren Snowboard fährt oder erst damit angefangen hat: Es ist dieses Gefühl der Verbundenheit, Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Mit „One World“ wollen wir genau dieses Gefühl vermitteln.

Anna Gasser und Christina Haller lassen uns mit surrealen Waldaufnahmen in „One World“ den Alltag vergessen. 

„One World“ ist mit Sicherheit einer der besten Snowboard-Filme der vergangen Jahre. Wie lange habt ihr an dem Film gearbeitet?

Das Kernteam hat insgesamt zwei Jahren an „One World“ gearbeitet. Die Dreharbeiten beliefen sich allerdings gerade einmal auf 72 Tagen, die zu 95% Anfang 2020 stattgefunden haben. Am 13. März 2020 mussten wir aufgrund von Corona das Filmen dann leider beenden. Umso unglaublicher ist für mich zu sehen, wie großartig das Ergebnis trotz der Einschränkungen ausgefallen ist.

„One World“ Executive Producer Zachary Nigro arbeitet seit 2008 für Burton. Er ist überzeugt davon, das Burton mit „One World“ die Szene, aber auch den Freizeit-Snowboarder erreichen wird. ©Burton

Jake Burton ist letzten November gestorben. Wie sind Fahrer und Filmer mit Jake ́s Tod umgegangen und hat sich diese traurige Nachricht auf die Produktion ausgewirkt?

„One World“ war schon Monate vor Jakes Tod in Arbeit. Ich habe Jake das Konzept vorgestellt und mit ihm darüber gesprochen. Er war von der Idee begeistert und stand vollkommen dahinter. Dieser Film repräsentiert alles, was Jake am Snowboarden liebte; für Jake war es immer wichtig, dass Filme von den Fahrern handelt, was genau das ist, „One World“ tut. Nach Jakes Tod war es für uns alle ganz klar, dass wir mit „One World“ seine Vorstellung von Snowboarden transportieren wollen und auch müssen.

Die Art und Weise, wie alle Beteiligten an dem Film zusammengearbeitet haben, war einmalig. Jakes Tod hat uns allen vor Augen gerufen, um was es beim Snowboarden geht und für was Jake sein Leben lang mit Burton kämpfte. Durch Jakes Tod, hat der Titel „One World“ unglaublich an Bedeutung gewonnen, was sich auf Fahrer, Filmer und das ganze Team während der Dreharbeiten nachdrücklich ausgewirkt hat.

Wir waren überrascht, dass die meisten Filmparts von „One World“ im Backcountry oder auf Straßen gedreht wurden. Rider wie Mark McMorris oder Red Gerard sind bekannt für ihr unglaubliches Park Riding. Wieso gibt es kaum Park Sessions in „One World“?

Unser Team ist auf dem Brett wie charakterlich sehr vielfältig. Wir haben uns bewusst vorgenommen, diese Vielfalt aufzugreifen und in „One World“ zu zeigen. So viele unserer Teamfahrer werden nur mit Contests oder Park Riding in Verbindung gebracht, aber das ist eben nur ein Teil von dem, was sie auf dem Snowboard ausmacht. Wir wollten sicherstellen, dass die Leute sehen, dass es beim Snowboarden nicht nur um Progression geht, sondern dass es vielmehr die Freundschaft und Kreativität ist, die das Snowboarden so besonders macht, egal ob im Hinterhof eines Fabrikgeländes, im Backcountry, auf der Straße oder eben im Skigebiet.

Maria Thomsen ist eines der Gesichter, die nach dem Filmende von One World nachhallen. Das liegt nicht nur an der sympathischen Ausstrahlung der Burton-Fahrerin, vielmehr ist ihr Riding im Film schwer beeindruckend.

Wir haben gewettet, dass Shaun White mit einem Superpipe Part in „One World“ zu sehen sein wird. Haben wir beim Anschauen des Films etwas verpasst oder ist Shaun tatsächlich nicht Teil von „One World“?

In „One World“ sind viele unserer talentierten Rider vertreten, genau wie auch Terje Håkosen oder Dave Downing. Shaun ist nicht mehr Teil des Burton Teams, folglich ist er auch nicht in „One World“ dabei.

Wir leben im Zeitalter der sozialen Medien. Die meisten Kids finden es heute schwierig, länger als drei Minuten am Stück online bei einer Sache zu bleiben. Welche Argumente habt ihr für die Teenager da draußen, 46 Minuten mit „One World“ zu verbringen?

Vielleicht haben die Kids ja statt einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne auch einfach nur einen wirklich guten Geschmack, der auf Social Media nicht bedient wird?

„One World“ ist länger als das was sich Kids normalerweise anschauen, das ist richtig. Aber der Film präsentiert sensationelles Snowboarden und erzählt echte Geschichten. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass sich sowohl die Kids, wie auch alle anderen Leute, den Film bis zum Ende ansehen werden. Ich bin auch der Überzeugung, dass wir den Kindern nicht genügen mediale Anerkennung zollen. Denn es gibt eine Menge Inhalte da draußen, aber viele dieser Inhalte sind einfach nicht gut. Es gibt also keinen Grund für die Kids länger als ein paar Momente bei einer Sache im Netz zu bleiben. Vielleicht haben die Kids ja statt einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne auch einfach nur einen wirklich guten Geschmack, der auf Social Media nicht bedient wird? [lacht]

Wenn man sich den Film ansieht, hat man das Gefühl, dass das Burton-Team wie eine große Familie ist. Wie hält man eine so große Familie, die über die ganze Welt verteilt ist, zusammen?

„Snowboarden“ heißt die Antwort! Es ist das, was uns alle zusammengeführt hat, verbindet und weiterhin zusammenhalten wird.

Danny Davis ist so etwas wie die Gute-Laune-Seele von Burton. Wo Danny vor der Kamera auftaucht, ist gute Unterhaltung garantiert.

Wenn man nach Vergleichen zu „One World“ in der Welt der Snowboard-Filme sucht, landet man automatisch bei Mr. Blockbuster Travis Rice. Nicht so sehr wegen des Blockbuster-Effekts, sondern wegen der hohen Qualität der Fahr- und Bildqualität. Habt ihr euch an seinen Filmstandards orientiert?

Wir haben großen Respekt vor Travis und dem was er getan hat, um Snowboard-Filme und den Sport in der Gesellschaft zu präsentieren. Generell ist das breitere Genre der Sport- und Outdoor-Filme in den letzten fünf Jahren wirklich hochwertig geworden. Wir haben uns von diesem boomenden Genre inspirieren lassen, egal ob Action, Sport oder Dokumentation. Mit all dieser Inspiration haben wir bewusst ein Team aus den besten Kameraleuten, Fotografen, Medienschaffenden und Kreativen der Branche zusammengestellt, um unsere Vision von „One World“ zu verwirklichen.

Für das Riding Level sind unsere Teamfahrer*innen verantwortlich. Sie tun was sie tun, und wir haben für den Film nur sicherstellen müssen, dass wir da sind, um ihr Riding mit der Kamera einzufangen.

One World
Mikey Rencze nimmt die Zuschauer von „One World“ mit in den Tiefschnee und zeigt ihnen die wunderbare Welt des Pulverschnee-Riding mit den vielleicht schönsten Fs 360 ies des Jahres.   ©Aaron Blatt

Mit „The Art of Flight“ hat Travis dem Mainstream Snowboarden wieder näher gebracht. Der Titel „One World“ deutet einen ähnlichen Plan an. Wird der Film der erste Brand Snowboard-Film sein, den sowohl die Szene als auch Eltern mit ihren Kids anschauen werden?

Wir haben uns vorgenommen einen Film zu machen, der alle anspricht, egal ob sie Hardcore Snowboarder sind oder nur ein zwei Tage im Jahr auf dem Brett stehen. Nicht jeder kann Heli-Snowboarden in Alaska erleben, aber die Freude an perfekten Turns, egal wo sie gefilmt wurden, erreichen jeden. Genau das wollen wir mit „One World“ transportieren.

Wir haben uns vorgenommen einen Film zu machen, der alle anspricht, egal ob sie Hardcore Snowboarder sind oder nur ein zwei Tage im Jahr auf dem Brett stehen.

„One World“ wird auf Prime Amazon laufen. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

„One World“ verdient es von einem möglichst breiten Publikum gesehen zu werden. Obwohl Burton eigene und gut funktionierende Kanäle besitzt, mit denen wir weltweit weltweit Millionen von Zuschauern erreichen können, ist die Veröffentlichung des Films auf Amazon Prime eine unglaubliche Gelegenheit, unsere Vision von Snowboarden mit der Welt zu teilen.

Ist es auch möglich „One World“ anzuschauen ohne ein Abonne- ment für den Streaming-Dienst zu haben?

Auf jeden Fall. Während „One World“ allen Prime-Abonnenten zur Verfügung stehen wird, wird der Film auch bei Prime sowie weiteren Streaming-Diensten zum Herunterladen angeboten werden.

Wenn ihr den Trailer zu „One World“ noch nicht gesehen habt, könnt ihr dies hier nachholen. Den Film in voller Länge gibt’s auf Amazon Prime im Abo zu sehen oder ab 3.99 Euro hier zum Ausleihen.

Dieses Interview stammt aus der Print-Ausgabe von Prime Snowboarding #24. Das neue und hochwertig produzierte Magazin könnt ihr hier bequem und versandkostenfrei bestellen.One World - Das 1. Interview mit Executive Producer Zachary Nigro zum wahrscheinlich besten Film des Jahres