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Das kratzte am Ego! Doch nachdem sie die anderen ziehen lassen mussten und irgendwann in ihren eigenen Rhythmus während des Aufsteigens fanden, stellte Nick fest, dass im Grunde jeder Run, den sie auf diesem Trip fuhren, eine Erstbefahrung war! Keiner hatte je zuvor diese Berge erklommen und befahren, der wie sie diese Mission hunderte Kilometer entfernt mit dem Fahrrad vor der eigenen Haustür startete!

Spaß muss sein! Nick sprayt die Skifahrer ein | © Andrew Miller
Spaß muss sein! Nick sprayt die Skifahrer ein | © Andrew Miller

Mit dieser Argumentation zu ihren „First Descents“ konnten sich alle arrangieren und plötzlich war es völlig egal, ob vor ihnen schon andere Spuren in den Hang ziehen würden. Nicht nur der Aufstieg war anspruchsvoll, denn die Line die Max fahren wollte, hatte es in sich. Die ersten Turns des Runs musste man in einem über 50° Grad steilen Hang sicher ziehen, denn Hinfallen hätte tödliche Konsequenzen gehabt. Das Schneefeld befand sich oberhalb eines 60 bis 70 Meter hohen Felsbands und war dadurch eine absolute No-fall-zone. Nach fünf bis sechs kontrollierten Turns bei sehr eisigen Bedingungen, mussten die Jungs anschließend aus dem Schneefeld nach rechts über einen kleinen Rücken in eine Rinne abbiegen, die sehr eng und steil war und über gut 150 Meter zu den offeneren Zones im unteren Teil des Runs führte. Dieser Run forderte mental wie körperlich alles von den Vieren ab, da sie kräftemäßig einfach auf dem letzten Loch pfiffen.

Der Trip war nicht mit reiner Beinarbeit zu meistern

Völlig fertig, aber überglücklich, kamen sie wieder unten an und beendeten den eindrücklichen Tag auf ihren Bikes bei der Suche nach dem passenden Lager für die Nacht. Am nächsten Morgen realisierte so langsam aber sicher das gesamte Team, dass sie sich mit diesem Trip nicht nur in Richtung Mt. Whitney aufgemacht hatten, sondern auch eine Gratwanderung durchlebten, die sie physisch wie psychisch an ihre Grenzen brachte. Es war der Augenblick, indem sie feststellten, dass sie dringend eine Pause brauchten. Der Trip war nicht mit reiner Beinarbeit zu meistern. Denn die Entscheidung über das, was die Beine machen sollen, wird im Kopf getroffen! Die Pause war elementar wichtig, denn unsere Bike-Nomaden begannen wirres Zeugs zu reden, albern zu werden und es hatte den Anschein, als ob die positive Stimmung unerwartet kippen könnte. Die Pause war eindeutig angebracht, ein Off-Tag musste eingelegt werden!

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