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Nick, Max und Joel waren zwar biketechnisch absolut grün hinter den Ohren, aber trotzdem nicht völlig blauäugig. Und so holten sie sich im Vorfeld des Trips einen Expertenrat im lokalen Bikeshop ein. Dieser lautete: Kontaktiert Eric, er ist euer Mann! Eric Pollard, selbst passionierter Skifahrer und absoluter Bike-Experte, war, als er von der Idee des Vorhabens hörte, sofort begeistert, nahm sich zwei Wochen frei und schloss sich kurzerHand dem Trupp an, um Teil des Abenteuers werden zu können. Eine Bereicherung für die Crew, hatten sie doch jetzt mit Eric einen Fachmann für alle Fahrradbelange mit an Bord bzw. auf der Straße. Die Crew war vollständig und die Vorbereitungen konnten beginnen.

Nur mit Tüftelei und Präzission, ließ sich das gesamte Equipment an den Bikes anbringen, die so ihrem Beinahmen „Drahtesel“ absolut gerecht wurden | © Andrew Miller
Nur mit Tüftelei und Präzission ließ sich das gesamte Equipment an den Bikes anbringen, die so ihrem Beinahmen „Drahtesel“ absolut gerecht wurden | © Andrew Miller

Als die Bikes auf Vordermann gebracht und beladen waren, muss auch dem Letzten beim Anblick der Fahrräder ein Licht aufgegangen sein, warum die Zweiräder auch gerne mal als Drahtesel bezeichnet werden. Entlang des Oberrohrs wurden Splitboards und Ski befestigt, links und rechts der Gepäckträger an Vorder- und Hinterrad wasserdichte Taschen für Klamotten und Essen befestigt und auf die Gepäckträger selbst, wurden Zelte, Schlafsäcke, Kocher, Eispickel und sonstiges Backcountry-Equipment festgezurrt. Die Bikes waren einsatzbereit und die Route festgelegt, das Abenteuer konnte beginnen und die Crew machte sich hochmotiviert und völlig ahnungslos, was sie unterwegs erwarten würde, auf den Weg.

Es war der erste Tag der Tour, und an Aufgeben war nicht zu denken, denn wer wollte schon an Tag eins sein Gesicht verlieren und kapitulieren?

Von Reno aus ging es entlang des Highways 395 in Richtung Süden. Die erste Etappe verlangte den Jungs alles ab. Die Gegend südlich von Reno ist bekannt für starken Wind. Diesem zu trotzen und vorwärts zu kommen bedeutete viel Beinarbeit für die Jungs im Sattel. Mindestens so kräftezehrend wie das Pedalieren selbst, war der Kampf in den Köpfen der frisch gebackenen Fahrrad-Nomaden mit sich selbst, weiterhin dem unsichtbaren Gegner die Stirn zu bieten und treppelnd die Drahtesel auf Kurs zu halten.

Manche Leute backen sich ein Ei darauf, in einem 5-Sterenhotel einzuchecken. Die Anzahl an Sterne abends am Lagerfeuer, ließ die Jungs über dieses Bewertungs-System nur schmunzeln | © Andrew Miller
Manche Leute backen sich ein Ei darauf, in einem 5-Sterenhotel einzuchecken. Die Anzahl an Sterne abends am Lagerfeuer, ließ die Jungs über dieses Bewertungs-System nur schmunzeln | © Andrew Miller

Es war der erste Tag der Tour, und an Aufgeben war nicht zu denken, denn wer wollte schon an Tag eins sein Gesicht verlieren und kapitulieren? Also bissen sich alle hinter ihren Lenkern fest und strampelten gegen den Wind weiter bis nach Genoa, wo der Radl-Trupp von der geplanten Route abbog, um in der Kleinstadt, in welcher die älteste Bar Nevadas liegt, um sich mit einem kühlenden Getränk für die Strapazen des Tages zu belohnen. In der Bar bekamen unsere Jungs auch den entscheidenden Tipp, wo sie für die Nacht am besten ihr Lager aufschlagen sollten. Müde, aber voller Erwartung auf den nächsten Tag, wurden die Zelte aufgebaut und die Abenteurer ließen beim Lagerfeuer den Tag unter Sternen ausklingen.

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