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Der ultimative Splitboard Guide 2021

Splitboarden lernen

Splitboard Guide: Gipfel, die Skitourengeher seit jeher spielerisch erklimmen können, sind heute dank Splitboard auch für Snowboarder erreichbar. Aber was braucht man eigentlich an Equipment zum Splitboarden und auf was muss man beim Kaufen eines Splitboards achten? Der Splitboard Guide gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Das Thema Splitboarden ist kein einfaches und abgesehen von hohem Materialaufwand, sollte man auch noch eine ganze Menge Know-How mitbringen, wenn man auf eigene Faust die Gipfel erobern will. Wir erklären euch in unserem Splitboard Guide, worauf ihr bei der Anschaffung eines Splitboards achten müsst, welche Accessoires ihr braucht, mit wie viel Ausgaben ihr rechnen müsst und wie ihr euch auf eine Splitboardtour richtig vorbereitet.

Splitboard Guide – Splitboard Material

Was brauche ich eigentlich zum Splitboarden und worauf sollte ich achten?

  1. Splitboard
  2. Splitboardbindung
  3. Interface
  4. Splitboardboots (oder eben nach Gusto auch herkömmliche Snowboardboots)
  5. Felle
  6. Harscheisen
  7. Teleskopstöcke/Faltstöcke
  8. LVS, Schaufel, Sonde, Lawinenairbag

Hier erklären wir euch im Splitboard Guide, worauf ihr beim Kauf der einzelnen Equipment-Komponenten achten müsst und welche Kaufoptionen es für die einzelnen Produkte gibt.

Splitboard Guide
Ein Splitboard kommt selten allein, bzw. reicht aus, um damit die Berge zu erobern. Im Splitboard Guide erklären wir euch, was alles zu einer Splitboard-Ausrüstung gehört, wie sie funktioniert und auf was ihr beim Kauf achten müsst.

Was für ein Splitboard ist das richtige für mich?

Das richtige Splitboard auszuwählen ist wichtig, aber gleichzeitig auch einfach. Ihr sucht  nach einem Snowboard/Splitboard, …

… das für euer Gewicht ausgelegt ist (achtet bitte auf die Herstellerangaben).

… das zu eurem Können und Fahrstil passt. 

… das, unter Berücksichtigung der beiden oben genannten Punkte, euren persönlichen Vorlieben entspricht.

Und denkt bitte daran: es gibt keine Pisten und Parks im Backcountry. Insofern macht es Sinn zu einem All-Mountain/Freeride Shape zu tendieren. Die Factory Splitboards sind von Haus aus eher Freeride-orientiert geshaped, aber vor allem bei den DIY Splitboard-Optionen, solltet ihr auf die richtige Brettwahl achten.

Splitboard Guide
Hier ein Sahnestück aus dem Hause Jones. Das Jones Ultra Solution ist mit einem Kaufpreis von 1399€ auch für wahr kein Schnäppchen. Allerdings bekommt ihr hier auch mit das beste, was man mit Geld kaufen kann.

Seid ihr auf der Suche nach einem neuen Splitboard?
Wir stellen euch hier die 10 besten Splitboards der Saison vor. 

Was ist ein DIY Splitboard? Vor- und Nachteile

Ihr könnt theoretisch aus jedem beliebigen Snowboard ein Splitboard machen. Alles was ihr dazu braucht ist ein Split-Kit wie es zum Beispiel Voile anbietet, ein Snowboard, haufenweise Werkzeug und ein paar Handwerkskills. Zugegeben: die Nummer ist zeitaufwendig und nicht leicht, abgesehen davon müsst ihr auf jeden Fall Abstriche machen gegenüber einem ab Werk produziertem Splitboard.

Vorteil DIY Splitboard

  1. Ihr könnt das Board frei wählen und seid nicht auf die von den Firmen zur Verfügung gestellten Modelle angewiesen, die sich oft auf nur einige wenige beschränken.
  2. Das Voile Kit kostet in etwa 180,- Euro. Zudem müsst ihr noch Bindung, Felle und Stöcke besorgen, die auch bei den Werksplitboards in der Regel nicht dabei sind. Für ein Splitboard ab Werk inkl. allem benötigten Equipment seid ihr schnell mal 1000,- Euro leichter. Mit einem DIY Kit könnt ihr auch aus einem alten Brett noch ein solides Splitboard bauen und wirklich Bares sparen.

    Splitboard Guide
    Die Einzelteile des Voile DIY Split Kit in der Übersicht

Nachteil DIY Splitboard

  1. Fangen wir gleich mit dem gravierendsten Nachteil an: ein DIY Splitboard ist ein zersägtes Snowboard und hat folglich keine Innenkante aus Stahl. Das mag in perfektem Powder keine Auswirkung haben, sobald es aber ein wenig windverblasen oder eisig wird, ist das ein immenser Nachteil. Aber: Crampons schaffen Abhilfe, was Crampons sind, erklären wir später im Artikel.
  2. Auf den meisten Werkssplitboards werden die Puks auf Channels montiert, das erleichtert die Bindungseinstellung ungemein. Das ist bei einem DIY Splitboard nicht möglich.
  3. Die DIY Variante wiegt in der Regel etwas mehr als ein Splitboard ab Werk.

Splitboard Guide: Wie baue ich ein DIY Splitboard?

Weil diese Vorgangsbeschreibung mehrere Seiten füllen würde und hier eine Visualisierung deutlich hilfreicher scheint, haben wir euch ein gutes How-To Video für den Bau eures eigenen Splitboards herausgesucht:

Bindungssysteme und Interface für dein Splitboard

Es gibt momentan drei relevante Systeme auf dem Markt: Spark R&D, Karakoram und Voile. Hier scheiden sich die Splitboard-Geister ganz gewaltig, welches Interface das richtige ist.

Was macht ein Interface eigentlich?

Das Interface verbindet das Splitboard und die Bindung auf zwei verschiedene Arten:

  1. Für den Aufstieg bleibt die Ferse vertikal beweglich, so, wie auch bei Tourenski.
  2. Für die Abfahrt rastet die Bindung im Snowboard Stance ein.

Die verschiedenen Interface-Hersteller arbeiten alle mit ganz eigenen Technologien, auf die leider auch nur bestimmte Bindungen passen.

Bitte informiert euch deshalb vorab unbedingt darüber, welches Equipment zu eurem gewählten Interface passt! Manche Marken fordern sogar spezielle Scheiben oder extra Hardware für die Montage. Andere wiederum, setzten die Verwendung von bestimmten Splitboards voraus.

Um etwas Übersicht in das Chaos der Hersteller zu bringen, erklären wir euch hier im Splitboard Guide die unterschiedlichen System.

Spark R&D Interface Splitboard

Böse Zungen behaupten, dass Spark R&D das Voile System abgekupfert hat. Falls das zutreffen sollte, können wir immerhin festhalten, dass das System von Spark keine reine Kopie sein kann, da Höhe und Gewicht geringer ausfallen, als bei den Kollegen von Voile.

 

Spark Interface

Welche Bindungen sind mit dem Spark R&D System kompatibel?

Spark R&D ist kompatibel mit:

  • Spark R&D Bindungen
  • Burton Hitchhiker Bindungen

Hier findet ihr das Spark Interface zum Kauf: sport-conrad.com

Karakoram Interface Splitboard

Das Karakoram-System funktioniert nur mit Karakoram Bindungen. Der Hauptunterschied zu den Puksystemen ist, dass bei dem Interface von Karakoram die Bindungsplatten verbunden werden und somit eine bessere Brückenbindung der zwei Boardhälften gewährleistet werden kann. Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist eine Feststelloption für die Ferse. Das ist sehr praktisch, wenn man im steilen Terrain seitliche Schritte gehen will oder wenn man auf flacher Piste vorwärts skaten will. Das Karakoram Interface wird mit den Bindungen mitgeliefert. Das äußert sich allerdings auch im Preis.

Details zum neuen Karakoram Interface gibt es in diesem Video:

Hier geht’s zur Karakoram Free Ranger

Union Expedition Interface und Bindung

Auch Union ist in den Splitboardmarkt eingestiegen und hat mit der „Expedition“ ein Schwergewicht in den Ring geschickt. Union hat mit seinen Teamfahrern ein eigenes Interface entwickelt, welches nur mit Union Bindungen kompatibel sind (an dieser Stelle fragen wir uns, ob sich die Firmen damit einen Gefallen getan hat), allerdings habt ihr wenn ihr die Bindung kauft keine Sorgen mehr bezüglich des Interfaces, denn hier gibt es alles auf einen Schwung. Florian Heim, seinerseits Snowboardlegende aus dem Zillertal und mittlerweile Marketingstratege im Hause Deeluxe/Union, erklärt euch im Video die Keyfeatures der Bindung:

Die Union Expediton Splitboardbindung könnt ihr hier online bestellen.

Voile Interface und Bindung

Voile ist der Gründungsvater der Splitboard Interfaces. Das System aus den USA baut mittlerweile auch Bindungen und die größte Waffe Voiles beim Kampf um den Spitzenplatz im Splitboard-Dschungel, ist die Vielseitigkeit und die Kampfpreise der Amerikaner. Die Bindung ist kompatibel mit :

  • Spark R&D Bindungen
  • Burton Hitchhiker Bindungen
  • SP Bindungen
  • K2 Far Out Bindungen
  • Jeder anderen Snowboardbindung, solange du sie mit den Voile Slider Tracks montierst (separat erhältlich)
  • Voile Bindungen

Die Bindungen und Interfaces von Voile findet ihr hier

www.voile.com/voile-splitboard-bindings

Bitte achtet darauf, dass ihr alle Einzelteile die ihr benötigt auch montiert, da ihr auch mal den Überblick bei der Fülle an Voile-Komponenten verlieren könnt.

Burton Hitchhiker

Die Burton Hitchhiker ist eigentlich eine Fusion aus Burton und Spark R&D. Die Baseplate und das Interface kommen hier vom Splitboardspezialisten Spark R&D, Straps, Schnallen und das Highback kommen vom amerikanischen Snowboard-Riesen. Hier kommt das vermeintlich Beste aus beiden Welten zusammen, sicher eine Kollaboration, die Sinn macht. Burton unüblich, ist die Splitboardbindung mit K2 Splitboards und allen Splitboards mit Voile- oder Spark R&D-Pucksystemen kompatibel. Selbstverständlich funktioniert das System auch mit Burton Splitboards.

Ihr könnt die die Burton Hitchhiker zum Beispiel online bei Blue-Tomato ordern.

Kleine Review gefällig?

Splitboard Hooks und Tip & Tail Clips

Die Hooks und Clips sind eigentlich bei allen Werksplitboards vorinstalliert, bei den DIY Varianten, solltet ihr dringend darauf achten diese mitzubestellen. Auch hier gibt es verschiedene Varianten, allerdings sind die Unterschiede in der Funktionalität marginal. Falls ihr an dieser Stelle eine Vorliebe hegt, müsst ihr euch vorab informieren, welches System die Marke eurer Wahl verwendet.

Splitboard 101
Libtech verwendet die Clips und Hooks von Karakoram, K2 wiederum setzt beispielsweise auf die Haken von Voile

Splitboard Guide: Splitboardboots?

Brauche ich eigentlich extra Boots zum Splitboarden? Die Antwort ist ein klares Jein! Per se sind keine speziellen Boots zum Splitboarden notwendig, zu bevorzugen ist aber ein steiferer Freerideboot, der euch vor allem in eisigeren Passagen im Aufstieg besseren Halt bietet.

Selbstverständlich gibt es aber auch extra fürs Splitboarden konzipierte Boots, die zwar nicht zwingend notwendig sind, aber extra Komfort in bestimmten Splitboard-Situationen bieten können. Darunter fallen z.B.: ergonomisch geformter Shaft für bessere Bewegungsfreiheit im Aufstieg, bessere Belüftung und eine Sohle mit super Grip falls es mal nur zu Fuß weiter gehen sollte. Wer das extra Geld ausgeben will und kann, dem sagen wir: ein Spezialboot macht sicher Sinn, ist aber nicht zwangsläufig notwendig.

Eine Auswahl an Splitboardboots findet ihr unter anderem bei Blue-Tomato.

Splitboard Guide
Hier ein fürs Splitboarden gemachter Boot: K2 Aspect

Splitboard Felle

Es handelt sich hier natürlich nicht um echte Felle, wie der Name das suggeriert, sondern um längliche Stoffstreifen, die mit Hilfe von Kleber und Clips an der Lauffläche des Snowboards befestigt werden und den erwünschten Halt beim Aufstieg liefern. Jones und K2 haben extra vorgeschnittene Felle im Angebot, ansonsten gibt es noch sogenannte Trim-to-fit Felle.

Wie funktionieren die Trim-to-Fit Felle? Ihr klebt die Felle auf die zwei Teile eures Splitboards und schneidet sie zu. es gibt sowohl Nylon-Felle und Felle aus Mohair. Nylon hat gute Hafteigenschaften und ist sehr robust, Mohair gleitet sehr viel besser. Die meisten Firmen setzen auf einen Mix der beiden Materialien. Preislich müsst ihr mit bis zu 200 € für ein Paar Felle planen. Hier mal ein Universalfell zur Orientierung.

Splitboard Guide: Harscheisen oder Crampons

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Hier Harscheisen von Voile zur Veranschaulichung.

Wenn ihr bei perfekten Bedingungen im Pulverschnee unterwegs seid, stellen die Harscheisen (Crampons ist der englische Name, der auch oft im Deutschen verwendet wird) nur unnötigen Ballast und Reibung dar. Aber sind wir mal ehrlich: wie oft haben wir diese absolut perfekten Tage.

Gerade im Frühjahr, wenn es ans Firn fahren geht und der nasse Schnee morgens noch so richtig hart gefroren ist, dann sind Harscheisen ein Imperativ. Wer schonmal auf einem angefrorenen Schneedeckel nur mit Fellen jeden dritten Schritt 2 Meter nach unten gerutscht ist, weiß wovon wir reden. Harscheisen sind eine essentielle Ergänzung für euer Splitboard Accessoire.

Achtung: Auch bei Harscheisen gilt, dass nicht jeder Hersteller für jedes Splitboard produziert. Deshalb stellt sicher, dass die Harscheisen eurer Wahl zu eurem Splitboard passen.

Harscheisen findet ihr hier zum Beispiel im Online-Shop von Blue-Tomato.

Splitboard Guide: Splitboard Stöcke

Für den Aufstieg sind Teleskopstöcke leider unverzichtbar, weshalb ihr euch dieses Accessoire unbedingt besorgen muss. Es gibt keine speziellen Stöcke fürs Splitboarden, es sollten jedoch unbedingt Teleskopstöcke oder faltbare Stöcke sein, am besten mit möglichst vielen Elementen, damit ihr sie klein genug für euren Rucksack falten könnt.

Hier findet ihr ein Highend Modell aus dem Hause K2.

Sicherheit beim Splitboarden: LVS, Schaufel, Sonde und Lawinenairbag

Da ihr euch beim Splitboarden überwiegend in ungesichertem Gelände bewegt, gehören Schaufel, Sonde und LVS zu eurer Grundausstattung. Neben der Lawinenausrüstung ist natürlich die Bedienung der Gerätschaften obligatorisch. Optional solltet ihr noch über einen Lawinenairbag Rucksack nachdenken, wenn ihr euch im hochalpinen Gelände bewegt.

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Diese drei Lebensretter sollten immer mit am Berg sein.

 

Einen weiteren Hauch von Sicherheit am Berg, bringt der Lawinenairbag Rucksack mit sich. Lawinenrucksäcke gibt es von verschiedensten Herstellern in unterschiedlichen Größen und Preisklassen.

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Ein Lawinenrucksack kann euch bei einem Lawinenabgang an der Oberfläche halten und Leben retten. Diese Rucksäcke sind sicher ihre Investition wert, aber vor Lawinenabgängen schützen diese Rucksäcke eben auch nicht.

 

Alles was ihr an Lawinenequipment benötigt, bevor ihr ins ungesicherte Gelände aufbrecht, könnt ihr zum Beispiel hier bei Sport Bittl anschauen und bestellen.

Wenn ihr euch vorab in der Theorie mit dem Thema „Lawinenkunde“ beschäftigen wollt oder euer Wissen auffrischen möchte, empfehlen wir euch unseren ausführlichen und leichtverständlich geschrieben Backcountry Führer.

Splitboard Guide: Zusammenfassung Splitboard-Material:

  1. Splitboard
  2. Splitboardbindung
  3. Interface
  4. Splitboardboots (oder eben nach Gusto auch herkömmliche Snowboardboots)
  5. Felle
  6. Harscheisen
  7. Teleskopstöcke/Faltstöcke
  8. LVS, Schaufel, Sonde, Lawinenairbag

Wie viel kostet mich eine Splitboardausrüstung?

  1. Für das Splitboard selbst solltet ihr 1000 Euro einplanen ( es geht billiger und teurer)
  2. Eine ordentliche Splitboardbindung bekommt man zwischen 400 und 600 €
  3. Das Interface ist bei den meisten Bindungen bereits dabei
  4. Splitboardboots liegen bei ca. 400 €
  5. Felle kosten knapp 200 €
  6. Harscheisen liegen bei ca.80 €
  7. Stöcke auch in etwa 80 €
  8. LVS, Schaufel, Sonde : ca. 300 € und der Airbagrucksack ca. 500 €

Solltet ihr also das komplette Set benötigen liegt ihr bei ungefähr 3000 €. Aber einiges davon sollte der geübte Freerider ja schon besitzen.

Skipässe und Saisonkarten 2020