Wir haben die Behind-the-scenes-Story von Fanatics letztem Team-Movie „Weekend“ für euch. 

Der Team-Movie von Fanatic, der im Herbst in Hintertux Premiere feierte, ist etwas Besonderes geworden. Nicht nur dank seiner ungewöhnlichen Optik, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass er vollständig in Tirol gefilmt wurde. Localism at its best! Warum in die Ferne ziehen wollen, wenn direkt vor der eigenen Haustüre so viele Spots darauf warten, entdeckt zu werden? „Weekend“ ist die erste Zusammenarbeit des Fanatic-Teams mit Filmer & Fotograf Theo Acworth, aber sicher nicht die letzte.

„Ein Snowboard-Film muss zeigen, wie geil dieser Sport ist“ – Peter

Trust your gut

Ein Video-Projekt braucht Vertrauen. Es ist unmöglich, im Vorfeld sicher zu sein, dass alles genau so funktioniert, wie man es sich vorgestellt und geplant hat. Denn weder hat man die Möglichkeit, das Wetter so vorauszusehen, um alle Komplikationen im Vorfeld auszuschließen, noch kann man planen, ob alle Beteiligten das liefern können, was sie sich vorgenommen haben. Wenn sich ein Brand entschließt, ein Team-Video zu produzieren, gibt es Filmern und Fahrern einen nicht zu verachtenden Vertrauensvorschuss. Bei Fanatics Team-Movie „Weekend“, der in diesem Herbst veröffentlicht wurde, war das nicht anders. Da ist es von entscheidendem Vorteil, wenn Brand und Team eng miteinander verbunden sind. Peter Sandner, der bei Fanatic die Schnittstelle zwischen Brand und Team ist, eine Art Team-Manager-Rider, lernte Theo Acworth, der für Film und Schnitt verantwortlich war, über Michi Schatz kennen. Die beiden hatten schon mehrere Male miteinander gearbeitet und der Innsbruck-Local war überzeugt, dass Theo der richtige Mann für den Job war. Die Chemie stimmte und es brauchte nicht lange, bis klar war, dass sich hier die Richtigen gefunden hatten und die Crew konnte loslegen. „Man hofft natürlich, dass alle so viele gute Shots wie möglich holen, sich nicht verletzen und alle mit dem Ergebnis zufrieden sind“, erzählt uns Peter. „Denn am Ende will man ja auch dem Brand etwas zurückgeben.“

Trust your crew

Die Jungs von Fanatic kennen sich gut. Bis auf Peter, der seine Homebase in Wien hat, leben sie in und um Innsbruck. Peter Sandner, Michi Schatz, Dominic Brunner und Steve Grumser sind Vollblut-Snowboarder, aber – und das macht diesen Film zu etwas Besonderem im Vergleich zu vielen anderen Team-Movies größerer Brands – jeder von ihnen hat einen Vollzeitjob, der ihn den größten Teil der Woche in Beschlag nimmt. Michi arbeitet im Familienunternehmen, Steve ist Lehrer, Peter Sozialarbeiter und Dominik arbeitet im Pflegebereich. Das heißt, dass ihnen meist nur die Wochenenden zum Fahren und Filmen bleiben. Eine Tatsache, die dem Film eine besondere Note verpasst. Eine zusätzliche Portion Ehrlichkeit. Für Fanatic war es auch wichtig, weg von dem klassischen Team-Movie-Konzept zu gehen, sondern auch die eigenen Buddys an Bord zu holen. „Da wir bei Gott keine Pros sind und auch nicht immer alle gleichzeitig Zeit zum Filmen haben, machte es einfach Sinn, die Freunde ins Boot zu holen“, meint Peter. „Wir wollten zeigen, was wir und unsere Freunde an den Wochenenden zustande bringen und mit dem Movie die Leute heiß auf Snowboarden machen.“ So kommt es, dass sich auch Fabian Fraidl, Max Buri, Peter Walchhofer, Thomas Hörhager, Christian Bach, Wolle Nyvelt, Steve Gruber und Mone Monsberger der Fanatic-Crew anschließen.

„Es sind ganz normale Jungs mit Jobs, die so viel Snowboarden wollen wie nur möglich“ – Theo

Trust your home

Der gesamte Film wurde in Tirol gefilmt. Die Jungs entdeckten neue Spots und Zonen zwischen Sellrain und Stubaital, fuhren auf der Nordkette, im Zillertal und der Axamer Lizum und konnten dank des guten Winters in Seefeld, Telfs und Imst eine Menge Street-Spots finden. „Seefeld ist schon recht bekannt dafür, gute Street-Spots zu haben“, erzählt Michi. „Imst und Telfs sind zwar nicht weit von Innsbruck entfernt, waren bisher aber nicht auf unserem Radar. Doch letzten Winter lag dort fast drei Wochen am Stück Schnee in der Stadt, was uns völlig neue Möglichkeiten eröffnet hat.“ Für Peter sind die Street-Spots weniger spannend, ihn zieht es so oft es geht ins Backcountry. Und wenn seine Ästhetiker-Compadres Steve, Wolle und Mone dabei sind, ist eine gute Session vorprogrammiert. In Zeiten wie diesen, in denen Bilder von den entferntesten Flecken der Erde mit nur einem Klick auf unseren Bildschirmen aufpoppen, ist es gut, mit einem Film wie diesem wieder daran erinnert zu werden, was es alles vor unserer eigenen Haustüre zu entdecken gibt. Natürlich nimmt Innsbruck dabei für die Jungs eine ganz besondere Rolle ein. „Dude, Innsbruck ist der Hammer. Powder, Street, Pisten, Wälder … du findest hier alles. Hinzu kommt, dass Michi hier wirklich jeden zu kennen scheint. Manchmal kommt es einem vor, als wäre man mit der Mafia unterwegs, wir wurden fast nie von einem Spot gekickt“, berichtet Theo. „Wenn wir in seiner Karre unterwegs waren, die große Ähnlichkeit mit einem Polizeiauto hat, konnten wir tun und lassen, was wir wollten.“

Trust your filmer

Der englische Filmer und Fotograf ist noch relativ jung, konnte sich jedoch in den letzten Jahren in der Szene mit seinem ungewöhnlichen visuellen Stil einen Namen machen. Im Moment haben es Theo besonders Schwarz-Weiß-Aufnahmen angetan: „Ich bekomme ein gutes Gefühl, wenn ich Schwarz-Weiß-Footage sehe. Es ist ein anderer Blick auf die Dinge, es geht mehr um das ‚Was’ und weniger um das ‚Wer'“, erklärt er uns. In „Weekend“ gibt es sowohl Powder-wie Street-Parts, zwei Bereiche, die sehr unterschiedliche Anforderungen auch an den Filmer stellen. Eine nicht zu verachtende Herausforderung im Backcountry war außerdem, die eigene Lust am Snowboarden zu unterdrücken, wenn die Jungs vor der Linse durch den Powder pflügen und man am liebsten selbst die Session mitfahren würde. „Ich hätte gerne noch mehr Follow-Cam-Aufnahmen im Film gehabt, aber darin bin ich leider nicht besonders gut. Deshalb heißt mein Alter Ego auch nicht Gimbal-God, sondern Gimbal-Günther!“, lacht Theo. Der Reiz der Street-Parts liegt für ihn in der Unvorhersehbarkeit der kleinen Momente des Lebens, die auf einmal vor seiner Kamera auftauchen. Dabei entstehen oft ungewollt komische und lustige Momente, die sich so nie hätten planen lassen. Auch diese kleinen Filmschnipsel machen „Weekend“ zu etwas Besonderem. Die Crew begann Ende März mit der Arbeit an dem Projekt und hatten Ende März alle Aufnahmen im Kasten, die sie sich vorgenommen hatte. Theo schnitt den Film über den Sommer in verschiedenen Phasen. Ein anstrengender und nervenaufreibender Prozess, doch er war heiß darauf, das in ihn gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen. Die Freiheit, den Film ganz nach seinen Vorstellungen was Bilder und Musik betrifft zu gestalten, hat ihn immer wieder neu motiviert. Als es geschafft ist, sind alle vom Ergebnis begeistert. „Für mich ist der Film etwas Besonderes, da alles ohne Stress oder Druck, dafür mit einer Menge Spaß verbunden war!“ Dominik Brunner ist sichtlich zufrieden mit dem Film: „Er macht Lust auf Snowboarden, auf die Berge und das wunderschöne weiße Gold.“ Für Peter ist besonders eines wichtig: „Ein Snowboard-Film muss zeigen, wie geil dieser Sport ist. Es spielt keine Rolle, ob ein Spray, ein Front 3 oder ein 1260er gezeigt wird. Die Mischung aus Trick, Musik und Terrain muss passen und die Leute motivieren, selbst fahren gehen zu wollen.“