Austin Smith und Bryan Fox nehmen uns mit ins kanadische Retallack zum Cat- und Heliboarden und freuen sich wie kleine Jungs darüber, dass sich dort über vier Monate hinweg eine wunderschöne Tiefschneelandschaft aufgebaut hat, die sie nun in wenigen Sekunden mit ihren Brettern auseinanderlegen werden. Bryan ist nach der Session sogar so hyped, dass er Powder – wie sollte es anders sein – auf eine Ebene mit Sex hebt: „Je mehr Sex du hast, umso mehr Sex willst du haben! Je mehr Powder du fährst, umso mehr Powder willst du zukünftig fahren!“ Was sich hier zugegebenermaßen etwas banal anhört, ist im Zusammenspiel mit den herrlichen Tiefschneeaufnahmen und Bryans glücklichem Gesichtsausdruck beim Erzählen allerdings nachzuvollziehen und man bekommt einfach selber Bock darauf, jetzt direkt in einen solchen Powderhang zu stechen, um es den beiden gleichzutun.

Das Nitro-Team beim gemeinsamen Ausflug in den Tiefschnee | © Nitro/Markus Rohrbacher
Das Nitro-Team beim gemeinsamen Ausflug in den Tiefschnee | © Nitro/Markus Rohrbacher

Der Film zieht weiter nach Salt Lake City, UT, wo Sam Taxwood erzählt, dass es für ihn das Größte ist, wenn er mit seinem Riding andere Kids inspiriert und dazu bringt, selbst snowboarden zu gehen. Auch Jeremy Jones erzählt aus seiner Karriere und dass er stolz darauf ist, Teil der Geschichte zu sein. Er stellt auch fest, dass die nächste Generation mit Leuten wie Taxwood endlich den entsprechenden Support der Industrie erhält und somit das Leben in den Straßen Salt Lake Citys weitergehen kann. Die Jungs lassen keinen Zweifel daran, dass Snowboarden für sie weniger Sport, sondern mehr eine Lebenseinstellung ist. 28 Winters zeigt noch weitere Orte wie Helsinki oder Innsbruck, wo Fahrer wie Eero Ettala und Elias Elhardt ihre Verbindung und Sicht auf Snowboarden erklären und uns mit schönen Filmaufnahmen Motivationsschübe in die Adern treiben selbst shredden zu gehen, bevor Tommy den Film mit einem optimistischen Blick in die Zukunft beendet. Für ihn ist Snowboarden auf einem guten Weg, auch wenn er nicht mehr an einen Boom wie in den 1990ern glaubt, was er aber eher als gut empfindet.

>> Auf der Nitro-Homepage gibt’s den Film in voller Länge

Fazit

28 Winters ist eine gelungene 50-minütige Dokumentation über dreißig Jahre Snowboarden mit und über die Menschen von Nitro Snowboards. Der Film zeigt die Reife, die die Oberammergauer in dieser langen Zeit erlangt haben und von dem Feuer, was immer noch in ihnen für Snowboarden brennt. Völlig ohne dicke Hose und Selbstverherrlichung, transportiert der Film interessante Ansichten und Geschichten, kombiniert mit schönem und anspruchsvollem Snowboarding, abgemischt mit einem guten Soundtrack. Wessen Herz für Snowboarden schlägt, kommt an 28 Winters nicht vorbei und wird am Ende des Films mit hundertprozentiger Sicherheit selbst direkt in den nächsten Run mit seinem Brett starten wollen.

Bryan Fox & Austin Smith | © Nitro
Bryan Fox & Austin Smith | © Nitro

Aus: Prime Snowboarding Magazine #14