Clemens Paul ist Kleinwalsertal-Local, für den der Spaß am Snowboarden immer über einer Karriere als Profi stand, obwohl er durchaus das Zeugs dazu gehabt hätte. Anstatt sich mit Sponsoren und Contest herumschlagen zu müssen, hat Clemens lieber in den letzten knapp 30 Jahren die Hänge rund um das Kleinwalsertal mit seinem Brett bearbeitet und vielen Film- und Fotoproduktionen den Weg zu den Secret Spots des weitläufi gen Geländes gezeigt.

Tipp: Schaut Euch unbedingt unseren Guide „Die besten Skigebiete der Alpen“ an. Wir haben uns die besten Resorts für Snowboarder angeschaut und die Locals über Ihr Gebiet befragt.

Clemens Paul im Interview

  • ALTER: 40 Jahre
  • WOHNORT: Riezlern
  • SNOWBOARDET SEIT: 1991
  • BEVORZUGTES TERRAIN: Backcountry
  • LIEBT DAS KLEINWALSERTAL, WEIL: Heimat
  • REISETIPP FÜR’S KLEINWALSERTAL: Auto zuhause stehen lassen – mit dem Zug anreisen und den Walserbus nutzen.
  • ABSOLUTES NO GO IM KLEINWALSERTAL: Allwetterreifen

 

Hallo Clemens, du fährst schon länger im Kleinwalsertal auf einem Brett den Berg hinunter, als manche unserer Leser auf der Welt sind. Was zeichnet für dich das Kleinwalsertal aus?

Das Kleinwalsertal zeichnet sich besonders durch seine Vielseitigkeit aus. Es gibt gemäßigtes, leicht zu erreichendes Gelände für Anfänger, abwechslungsreiche Pisten auf drei Gebiete verteilt, ein super Talskigebiet für Downdays, jede Menge anspruchsvolle Lines, wenn die Bedingungen passen und ein riesiges Backcountry abseits der Liftanlagen, das sich zu entdecken lohnt.

Wer ins Kleinwalsertal zum Shredden kommt, muss sich zwischen den drei Hauptskigebieten Kanzelwand, Walmendingerhorn und Ifen entscheiden. Welches der drei Gebiete ist dein Favorit?

Ich würde mich nicht auf eines der Gebiete festlegen. Alle drei haben unterschiedliches Gelände und Pisten, die je nach Schneebedingungen für mich bessere Optionen bieten. Grundsätzlich ist das Gebiet von Kanzelwand und Fellhorn, das mit den meisten Pistenkilometern, einem Einstieg im Kleinwalsertal und einem auf der deutschen Seite in Oberstdorf. Am Fellhorn gibt es eine Funslope und einen Easypark für die Freestyle-Fraktion und direkt neben der Kanzelwandbahn Talstation, am Kessler Lift den Crystal Ground Snowpark, der vor allem durch kreative Rail-Set-ups punktet.

Das Walmendingerhorn ist längst kein Geheimtip mehr. Vor allem an Powdertagen gibt es hier eine regelrechte Jagd auf die erste Gondel. Das Gelände ist perfekt zum Powdern und man kann in kurzer Zeit viele Runs in Liftnähe machen. Verständlich also, dass dementsprechend viel los ist. Statt zu haten, könnte man sich aber auch freuen einen Tag mit Gleichgesinnten am Berg zu verbringen. Was allerdings weniger cool ist, dass viele Experten übermotiviert durch die Jungwälder und Wildruhezonen heizen, was uns allen einen schlechten Ruf beschert. Der Ifen bietet schon durch seine markante Felsformation einen sehr eindrucksvollen Anblick. Hier sind auch die beiden längsten Abfahrten im Kleinwalsertal zu finden und ein sehr abwechslungsreiches Gelände. Anfang der neunziger stand hier eine der ersten Halfpipes im Alpenraum. Damals noch von Hand geschaufelt!

Pistencarven und Side Hits sind glücklicherweise wieder voll im Trend. Auf welchen Abfahrten lässt sich die „Urform“ des Snowboardens im Kleinwalsertal am besten genießen?

Die besten Pisten dafür findet man sicher am Ifen. Aber auch das Talskigebiet um den Heuberg bietet so einiges, und ist an so manchem Wochenende die entspanntere Option.

Aus sicherer Quelle ist uns bekannt, dass du einen guten Riecher für unberührten Tiefschnee hast. Wo lässt es sich im Kleinwalsertal gut Powdern, wenn es schon länger nicht mehr geschneit hat?

Ich werde meine Geheimnisse sicher nicht verraten. Gute Lines muss man sich verdienen! [lacht]

Ein Versuch war’s wert. Gibt es bei euch auch die klassischen Schlechtwetter-Runs?

Im Talskigebiet zwischen Parsenn- und Zaferna Lift. Die Lifte liegen unterhalb der Waldgrenze und somit gibt es auch bei heftigem Schneefall gute Möglichkeiten ein paar Runs zu machen.

Welches Alternativprogramm zum Berg bietet das Kleinwalsertal, wenn das Wetter mal wirklich keinen Ausflug auf den Berg erlaubt?

Es gibt einige Hotels die „Day Spa“ anbieten und zwei kleine Kinos in Oberstdorf. Ein Käffchen in der Cantina Vertical in Riezlern ist auch immer eine sehr gemütliche Option.

Du hast den Crystal Ground Snowpark vorhin schon kurz angesprochen. Was erwartet die Leute dort und gibt es Besonderheiten, die den Park auszeichnen?

Der Crystal Ground besticht durch seine kreativen Rail Set-ups, den kurzen Parklift, die Flutlichtanlage, die gute Erreichbarkeit und entspannte Atmosphäre unter Gleichgesinnten. Es finden regelmäßig Events und Sessions statt, die definitiv einen Besuch wert sind.

Zu den klassischen Stoßzeiten wie Weihnachten oder Fasching sind Wartezeiten an vielen Liften kaum zu umgehen. Hast du einen Tipp, an welchen Liften zur Hauptsaison trotz vieler Leute, der Andrang überschaubar bleibt und man mehr von seinem Shred Day hat?

Im Talskigebiet ist es meistens ein bisschen ruhiger. Alternativ bietet das Backcountry sehr viele schöne Touren. Es gibt einige gute Guides in der Bergschule (https://bergschule.at), die sich perfekt im Gelände auskennen und je nach Level den passenden Run für Euch finden.

Irgendwann geht auch der längste Tag am Berg zu Ende. Wo trifft man sich im Kleinwalsertal auf ein Feierabendbier?

Die Cantina Vertical gegenüber der Kanzelwand Talstation und das Hirscheck an der Heuberg Talstation sind perfekt für ein Bierchen, Kaffee, selbst gemachten Kuchen oder einen warmen Snack jenseits der Currywurst.

Hast du für unsere Nachtaktivisten noch einen Tipp, wo sie in gepflegter Gesellschaft den gelungenen Tag am Berg feiern können?

In Riezlern kann ich die M&M Bar empfehlen, genau wie das Pub oder wer es etwas rustikaler mag in Mittelberg das Älpele. Wer auf Glückspiel steht, kann zudem in Riezlern dem Casino einen Besuch abstatten.

https://www.kleinwalsertal.com/

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