Nachwuchsarbeit ist eine wichtige Angelegenheit für die Zukunft des Snowboardens. Wir haben uns mit vier Team-Managern über ihre Arbeit unterhalten und stellen euch dabei gleich noch einen ihrer Zöglinge vor. Diese Woche: Noah Gasperi aus dem Blue Tomato-Team.

Nachwuchsförderung ist eines dieser holprigen deutschen Wörter, die sich steif und kompliziert und auch ein wenig nach verstaubter Sporthalle und Turnvater Jahn anhören. Doch die Idee dahinter ist auch für Snowboarden von großer Bedeutung. Es wird zwar immer irgendwo Kids geben, die sich alleine durchkämpfen, für ihre Art des Snowboardens einstehen und möglicherweise sogar Erfolg damit haben, doch wenn Snowboarden wachsen und eine starke Basis haben soll, dann brauchen wir diese Nachwuchsförderung. Neben dem Verständnis von uns allen, dass diese Arbeit notwendig ist und wenn sie von den richtigen Leuten gemacht wird auch gut ist, braucht es die Unterstützung von Brands und Resorts. Wir haben uns mit vier Teammanagern aus verschiedenen Ecken unseres Sports unterhalten, um herauszufinden, was sie unter Nachwuchsförderung verstehen, worauf es ihnen dabei ankommt und was sie dafür tun.

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Blue Tomatos Nico Pfabe | Foto: © Blue Tomato

Bei Blue Tomato, einem der größten Online-Shops im Actionsport-Sektor, kümmert sich Nico Pfabe neben Online Communications und Action Sport Marketing auch um das Teammanagement. Die Nachwuchsförderung wird auch bei Blue Tomato als wichtiger Bestandteil angesehen, so gibt es seit mehreren Jahren schon die Kids Snowboarding Days, an denen die Jüngsten Snowboarden kostenlos ausprobieren können und hoffentlich merken, wie viel Spaß die ganze Sache macht und ein weiterbestehendes Interesse entwickeln. Die Teamfahrer spielen dabei eine wichtige Rolle, denn sie können nicht nur Tipps geben, sondern tatsächlich inspirieren und die Begeisterung nach außen tragen. Auch die ShredSchool in Österreich und einige weitere Programme, die sich ganz der Nachwuchsförderung verschrieben haben, bekommen notwendige Unterstützung. Neben dieser Mitarbeit bei anderen Programmen, gibt es auch die eigene Nachwuchs-Arbeit, die hauptsächlich in den verschiedenen Shop-Teams der über 25 Filialen stattfindet, wie auch im Main-Team selbst. Der Kontakt zu potenziellen neuen Teamfahrern erfolgt meist auf klassischem Weg, so Nico: „Entweder lerne ich die Fahrer persönlich kennen oder werde von anderen Teamfahrern auf sie hingewiesen. Der Kontakt kann auch über meine Marketingkollegen kommen oder von unseren Markenvertretern. Und natürlich gibt es immer noch den ganz traditionellen Weg über ein Sponsor-me-Tape. Meist hat man bestimmte Fahrer aber eh schon eine Weile auf dem Schirm, bevor es zum Kontakt kommt.“

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Noah Gasperi | Foto: © Blue Tomato/Patrick Steiner
Noah Gasperi | Foto: © Blue Tomato/Patrick Steiner

Nico sieht sich dabei jedoch nicht in der Rolle des Managers für einzelne Fahrer, aber gerade bei den jungen Fahrer, die selbst noch nicht viel Erfahrung sammeln konnten, gibt er gerne Ratschläge oder hilft bei Sponsoring-Fragen weiter. Außerdem werden sie zu den Park-Shootings eingeladen, um dort die Möglichkeit zu haben, Footage zu sammeln, mit der sie dann selbst an Firmen oder Magazine herantreten können. Und wer selbst einen Season-Edit produziert, kann sich darüber freuen, dass er über die Social Media-Kanäle von Blue Tomato verbreitet wird und eine Menge Leute erreicht.
Noah Gasperi kam über Friedl Kolar und die ShredSchool in das Shop-Team aus Villach und hat beim alljährlichen Teamgathering am Dachstein für große Augen gesorgt: „Noah lernt unglaublich schnell, ist motiviert und nimmt einiges auf sich, um so oft wie möglich auf dem Brett zu stehen. Einer persönlichen Empfehlung von Friedl Kolar sollte man außerdem immer Beachtung schenken! [lacht] Zudem fährt Noah auch richtig gut Skateboard, was für uns ein großes Plus ist, denn so kann er uns als Brand das ganze Jahr hindurch repräsentieren. Wenn er so weitermacht wie bisher, hat er definitiv das Zeug dazu, groß rauszukommen. Er bringt schon jetzt sehr viel eigenen Style bei seinen Tricks mit, was ich persönlich sehr wichtig finde. Ob er sich auf die Contest-Schiene begibt bzw. dort bleibt oder doch früh ins Filmen einsteigt, bleibt ihm überlassen. Die Chancen für eine gute Entwicklung stehen auf jeden Fall sehr gut!“

Aus: Prime Snowboarding Magazine #05