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Dieses Interview stammt aus der Print-Ausgabe von Prime Snowboarding #24. Das neue und hochwertig produzierte Magazin könnt ihr hier bequem und versandkostenfrei bestellen.

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Home sweet home Innsbruck – Flo Corzelius und Lisa Zimmermann stellen ihre Stadt vor

Snowboard-Pro Flo Corzelius und Freeski-Pro Lisa Zimmermann sind ein Paar und leben in Innsbruck. Prime Snowboarding hat die Beiden zu Tisch gebeten und mit ihnen über die Vorzüge des Lebens in der Tiroler Hauptstadt gesprochen.

Innsbruck verbindet urbanes Stadtleben mit Bergkultur

Beim Prime Snowboarding-Stammtisch, haben Lisa und Flo über Innsbruck gesprochen, eine Stadt, der angeblich nur eine andere Stadt weltweit das Wasser ein punkto Lebensqualität reichen kann. Aber lest selbst …

Wo genau seid ihr in Innsbruck zu Hause?

Flo: In Saggen, da, wo Reich und Schön wohnen. [lacht] Allerdings wohnen wir im Villenviertel wohl im einzigen Haus, das so wirklich gar nicht in diese Gegend passt.

Lisa: Wir wohnen im hässlichsten Haus im Viertel.

Flo: Wir wohnen direkt gegenüber vom Löwenhaus, also direkt an der Bahn zur Nordkette, was wirklich ein wahnsinniger Vorteil ist.

Seit wann lebt ihr in Innsbruck?

Flo:
 Ich bin schon ewig in Innsbruck, weil ich hier auch zur Schule gegangen bin. Fest wohne ich jetzt vier Jahren nonstop in der Stadt. Ich bin damals mit meinem Vater nach Scharnitz gezogen und von dort aus eben immer nach Innsbruck zur Schule gependelt.

Lisa: Ich bin direkt nach der Schule nach Innsbruck gezogen. Frag‘ mich bitte nicht, wie viele Jahre ich hier wohne, irgendwas zwischen drei und zehn Jahren. [lacht] Aber ich war so circa 16, jetzt bin ich 24, also müsste ich ziemlich genau seit acht Jahren hier leben.

Was war der ausschlaggebende Faktor für Innsbruck als Wohnort?

Flo: Ich hab neben meiner Snowboard-Karriere, wenn man es so nennen will, immer auch großen Wert auf ein zweites Standbein gelegt und wollte gerne einen Uni-Abschluss. Und Innsbruck ist wohl weltweit der beste Standort, um Bildung mit Wintersport zu ver- binden. Ich habe gerade meinen Master abgeschlossen, fahre immer noch viel Snowboard und verdiene ein bisschen was damit, der Plan ist also aufgegangen. Ich kannte natürlich die Stadt auch schon aus meiner Schulzeit und habe mich hier immer megawohl gefühlt, insofern war es für mich einfach nur logisch, hierher zu gehen.

Flo Corzelius im „Focus“ bei unseren Kollegen aus UK.

Lisa: Tolle Antwort. Bei mir war es ein bisschen weniger glorreich. Bei mir war es wohl die Verbindung zwischen dem Sport und dem Alkohol, weshalb ich mich für Innsbruck entschieden habe. [lacht]

Flo, du hast gesagt, dass die Verbindung zwischen Wintersport und Bildung in Innsbruck einzigartig ist. Da muss es doch noch ein paar andere Städte geben, oder?

Flo: Na ja, es gibt schon noch zwei, die mir einfallen würden. Das wäre zum einen Grenoble in Frankreich; allerdings bin ich mit dieser Stadt irgendwie nicht warm geworden. Und zum anderen ist da natürlich noch Vancouver.

Lisa: Ich liebe an Innsbruck eben auch diesen Kompromiss zwischen Großstadt und Land. Wir haben direkt hinter unserem Haus einen wunderbaren Wald, man fühlt sich wirklich so, als würde man auf dem Land wohnen, hat aber eben auch die Optionen und Vorzüge einer Stadt.

Innsbruck-Innsbruck-Card
Flo Corzelius genießt upside down das Bergpanorama über den Wolken von Innsbruck. @ Theo Acworth

Man munkelt, Innsbruck verfüge trotz seiner überschaubaren Größe (135k Einwohner) über mehr Subkultur als München. Ein Mythos oder wahr?

Flo: Es gibt viele alternative Sachen in Innsbruck – ich finde, vor allem im Vergleich zur Größe Münchens, schneidet Innsbruck sehr gut ab.

Es gibt viele alternative Sachen in Innsbruck – ich finde, vor allem im Vergleich zur Größe Münchens, schneidet Innsbruck sehr gut ab

Lisa: Ich finde es schon noch ausbaufähig, aber es tut sich einiges und es kommt immer mehr dazu. Ich bin schon lange Veganerin und mittlerweile werde ich hier echt fündig und es gibt ein paar gute Läden, die gute vegane Küche anbieten. Im Veranstaltungsbereich ist noch Luft nach oben. Es gibt zwar hervorragende Bars, aber nicht wirklich Clubs, in denen ich gern tanzen geh. Vor allem würde ich auch gern mal früher tanzen gehen, nicht erst ab drei Uhr morgens, was so die Standardzeit für die Bögen ist.

Einer der großen Momente in Lisa´s Karriere, war der Sieg bei den X Games in Aspen.

Hättet ihr spontan einen Restaurant-Tipp oder gleich eure Top Five für uns?

Flo und Lisa
:
1. Olive
2. Manna 
3. Green Flamingo
4. John Montagu 
5. Everest Inn
6. Alias
Wir mussten eine Top Six machen, der Falafel im „Alias“ ist einfach zu gut, um ihn unerwähnt zu lassen.

Momentan ist coronabedingt das Innsbrucker Nachtleben wie auch überall anders auf der Welt zum Erliegen gekommen. Aber abseits vom Nachtleben hat Innsbruck ja auch einiges an anderer Kultur zu bieten, und die kann man ohne Hangover sogar noch viel besser genießen. Was muss man gesehen haben?

Flo: Wir waren letztens im „EscapeRoom“. Das war echt der Hammer. Wir sind jetzt „EscapeRoom“-Fans. Das „Audioversum“ ist auch immer einen Besuch wert. Da gibt es echt abgefahrene Ausstellungen!

Lisa: Auch das „Haus der Begegnung“ klingt sehr interessant, da will ich unbedingt mal hin. Einige meiner Freunde waren schon dort und haben es wärmstens empfohlen. Letztens gab es dort wohl eine Ausstellung, durch die man blind gelotst wurde, das klang echt spannend. Da werde ich bald sicher Gast sein.

Flo: Auch für Konzerte ist Innsbruck echt cool, in den Bögen gibt es immer wieder gute Rap-Konzerte. Dann hat jetzt die „Junge Talstation“ geöffnet, da war damals die Premiere von Atagge. Die Macher wollten hier einen Ort ohne Altersgrenzen erschaffen, was meiner Meinung nach echt gut gelungen ist.

Lisa: Auch echt cool ist, dass superviele Surf- und Ski-Movies in Kinos gezeigt werden. Das ist schon großartig, alternative Filmprojekte mal auf der großen Leinwand zu sehen. Hier ist zum Beispiel das „Leokino“ hervorzuheben, das immer wieder Projekte aus der Szene zeigt.

Flo: Die „Bäckerei“ ist ebenfalls immer wieder einen Besuch wert. Da gab’s letztens einen Poetry-Slam, auf dem unsere Mitbewohnerin war. Sie war ziemlich begeistert. Die „Bäckerei“ ist wirklich gelebte Subkultur.

Für ein kurzes Power-Kulturprogramm bietet sich die Innsbruck Card an: Eintritt in 22 Museen und Sehenswürdigkeiten, drei Stunden Citybikes, Berg- und Talfahrten auf Nordkette, Patscherkofel und Glungezer (im Sommer) inklusive. Die Kosten liegen bei 49,- Euro für 24 Stunden, 55,- Euro für 48 Stunden, 66,- Euro bei 72 Stunden. Ist das interessant für Innsbrucker Locals oder eher eine Nummer, wenn man Besuch von den Eltern bekommt?

Flo: Die Innsbruck Card ist sicher eher eine Sache für Touristen. Wir haben ja eigentlich jedes Jahr einen Saisonpass, insofern sind die Bergoptionen für uns nicht mehr wirklich interessant, wenn wir ansonsten mal ins Museum oder auf Ausstellungen gehen, dann gibt es einfach eine Tageskarte. Aber wenn man Besuch bekommt, ist die Innsbruck Card wirklich Gold wert. Unsere Mitbewohner sind oft aus aller Herren Länder und bekommen recht oft Besuch. Und die wollen natürlich auf die Berge und so viel sehen wie möglich. Da lohnt sich die Card mal ganz schnell.

Lisa: Also, für mich kommt da auch eher das Freizeitticket infrage. Für Touristen ist es aber eine super Option. Wenn ich Besuch bekomme, werde ich die Karte sicher im Hinterkopf behalten.

Und jetzt mal Butter bei die Fische: der Wintersport. In und um Innsbruck herum findet man so ziemlich alles, was das Skifahrer- oder Snowboarder-Herz begehrt. Wo geht’s hin, wenn es richtig fett geschneit hat?

Flo: Wir fahren mit dem Powsurfer auf die Nordkette. Was an der Nordkette mein Highlight ist: Sie shapen oft im Park nur die Jumps und lassen den Powder in der Landung. Gibt nicht viel Besseres als einen Instant Pow Jump. Allerdings muss man früh dran sein, denn die Innsbrucker sind alle ziemlich hungrig. Wenn wir mal ein bisschen später dran sind, geht es mit dem Auto in die Axamer Lizum, da gibt es auch ein paar richtig gute Lines.

Was an der Nordkette mein Highlight ist: Sie shapen oft im Park nur die Jumps und lassen den Powder in der Landung.

Lisa: Ich bin ja mittlerweile auch begeisterte Powsurferin, Nordkette it is! Aber die Lizum hat auch sehr viel Potenzial.

Lisa Zimmermann ist Freeski-Pro, aber bei Neuschnee ist sie am liebsten mit ihrem Snowsurfer auf der Nordkette unterwegs

Ihr seid Profis in euren Sportarten und kommt beide vom Slopestyle. Bekanntlich haben Snowboarder und Skifahrer ja oft andere Vorlieben, was den Shape von Kickern anbelangt. Welcher Snowpark ist dein Favorit, Lisa? Welcher deiner, Flo?

Lisa: Schwierig. Ich mag theoretisch den Stubaier Gletscher am liebsten. Leider ist es durch die Teams mittlerweile sehr voll und es bräuchte ein paar mehr Lifte. Aber der Park am Stubaier Gletscher ist schon wirklich im wahrsten Sinne des Wortes prime. Ich gehe aber auch ganz gern mal ins Kühtai zum Kickern.

Aber der Park am Stubaier Gletscher ist schon wirklich im wahrsten Sinne des Wortes prime

Flo: Ich mag die schnellen Lines auf der Nordkette. Kein besonders langer Park, dafür aber kurzer Lift und dadurch echt viele Runs in kurzer Zeit. Ich bin auch Fan vom Patscherkofel, für große Jumps ist das Stubai aber auch für mich der beste Park. In der späten Saison fahr ich gerne ins Kühtai. Da gibt es dann ein bisschen Pipe-Fun und man kann die Obstacles noch hiken. Schon ’ne gute Nummer.

Flo, du studierst. Lisa, du fährst nach wie vor hauptberuflich Ski. Wo geht es hin, wenn ihr nach der Vorlesung oder zwischen zwei Terminen noch mal kurz auf den Berg wollt?

Flo: Da ist es halt einfach die Nordkette. Wir wohnen genau um die Ecke, sind sofort da oben, da stellt sich die Frage eigentlich nicht wirklich. Das ist schon stark an Innsbruck, dass man in 20 Minuten am Gipfel eines so tollen Bergs sein kann.

Lisa: Als ich im Reha-Training nach einem Kreuzbandriss war, bin ich oft zwischen zwei Trainings noch schnell zwei Stunden auf die Nordkette gefahren. So was geht halt nur in Innsbruck.

Im Kühtai hat Benny Urban einen DIY-Park, den Moon Park, auf einem Privatgelände auf die Beine gestellt. Wart ihr schon mal dort?

Flo: Klar, wir waren schon ein paar Mal dort. Echt eine schöne Sache, vor allem ganz früh oder spät in der Saison eine super Option, um die Beine aufzuwärmen oder die Season eben ausklingen zu lassen.

Flo hat „wir“ gesagt. Darf Lisa Zimmermann als Skifahrerin in einen Snowboarder-Park?

Lisa: Ich hab einen Sonderberechtigungsschein als Freundin von Flo bekommen. Ich fühle mich unglaublich geehrt. [lacht] Ich durfte aber nicht Ski fahren, ich war mit dem Powsurfer unterwegs.

Viele Snowboarder und Skifahrer sind im Sommer begeisterte Surfer, ihr beide auch. Innsbruck hat mit seinen Flüssen eigentlich unglaubliches Potenzial für River-Waves und wohl das größtmögliche Publikum. Gibt es da Projekte, die in näherer Zukunft Früchte tragen werden?

Flo: Die Hoffnung stirbt zuletzt. [lacht] Es gibt ja eigentlich schon eine geeignete Stelle, wo ein Projekt geplant wurde, das leider nicht so ganz funktioniert hat. Die baulichen Strukturen wären allerdings schon lange vorhanden. Meines Wissens nach, müsste man eine Klappe oder eine Rampe einsetzen, dann könnte es gehen.

Lisa: Es glauben tatsächlich viele Leute von außerhalb, dass es eine Welle in Innsbruck gibt, weil sie denken, Up Stream hätte was mit Surfen zu tun. Hat es aber, wie Flo schon richtig gesagt hat, leider gar nicht und ist nicht mal ein Kompromiss.

Innsbruck_Prime-Snowboarding_Magazine
Das Gespräch von Lisa und Flo könnt ihr genau wie viele weitere Themen in Prime Snowboarding #24 lesen. Das Magazin könnt ihr hier bequem bestellen und euch versandkostenfrei nach Hause schicken lassen

Welche Sportarten betreibt ihr abseits vom Wintersport in Innsbruck?

Lisa: Ich spiele im Sommer sehr viel Beachvolleyball, es gibt wirklich einen Haufen Plätze – oft zwar sehr voll, aber die Möglichkeiten sind echt super. Wir gehen auch viel in öffentlichen Anlagen Tischtennis spielen, außerdem habe ich meine Kindheitspassion, das Eiskunstlauf, wieder für mich entdeckt. In Innsbruck gibt es sogar einen Verein für Erwachsene. Wie du siehst, das Angebot ist immens.

Flo: Ich bike viel im Sommer und fahre Skateboard. Da ist Innsbruck in beide Richtungen super aufgestellt: Mutterer Alm, Arzler Alm Trail zum Biken, Landhausplatz zum Skaten. Da geht einiges.

Als Snowboard- und Freeski-Pros seid ihr extrem viel gereist. Ist die Infrastruktur in Innsbruck gut genug, um schnell überall hinzukommen?

Lisa: Die Infrastruktur ist im Prinzip super. Man kommt mit den öffentlichen eigentlich überall hin, leider finde ich nur, dass öffentliche Verkehrsmittel nicht ausreichend subventioniert werden und deshalb ein wenig zu teuer sind. Das sollte man ändern. Dann würde ich auch einfach mal mein Auto stehen lassen.

Flo: Die Infrastruktur ist für eine kleine Stadt wirklich hervorragend. Mit dem Zug ist man in vier Stunden in Wien, in drei Stunden in Zürich, viel besser geht es eigentlich nicht. Es gibt ja sogar einen Flughafen, von wo aus man überall hinkommt.

Wenn ihr nicht in Innsbruck leben könntet, was wäre eure zweite Wahl?

Flo: Also, bei mir wäre es Vancouver. Ansonsten hat Innsbruck nicht besonders viel Konkurrenz.

Lisa: Ich könnte mir Salzburg auch ganz gut vorstellen, aber Innsbruck ist gerade einfach unser Zuhause.

GUT ZU WISSEN
Mit den Innsbruck Cards könnt ihr neben dem Snowboarden die Tiroler Alpenmetropole bequem entdecken. Neben den nachfolgenden Leistungen erhaltet ihr mit den Tickets viele Preisermäßigungen vom Fahrradverleih bis zum Casinoeintritt.

INNSBRUCK CARD

► Einmaliger Eintritt zu 22 Sehenswürdigkeiten inkl. Swarovski Kristallwelten

►  Jeweils eine Berg- und Talfahrt bei 3 Bergbahnen: Nordkettenbahnen, Patscherkofelbahn, Glungezerbahn (Sommer)

►  Kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehr in Innsbruck (IVB), Hop-on Hop-off Bus Sightseer und Swarovski Kristallwelten Shuttle uvm.

►  Die Card ist für 24/48/72 Std. erhältlich und kostet 49,-/55,-/66,- Euro. Kinder von 6-15 Jahren zahlen 50%. INNSBRUCK CARD LIGHT

► Einmaliger Eintritt zu 21 Sehenswürdigkeiten

► Jeweils eine Berg- und Talfahrt bei 2 Bergbahnen:Patscherkofelbahn, Glungezerbahn

► 50 % Ermäßigung bei den Swarovski Kristallweltenund bei der Nordkettenbahnen für eine Berg- und Talfahrt

► Kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in Innsbruck (IVB), Hop-on Hop-off Bus Sightseer und Swarovski Kristallwelten Shuttle uvm.

► Das Ticket kostet 32,- Euro und ist 24 Std. gültig.Kinder von 6-15 Jahren zahlen 50%.

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Die Innsbruck Cards sind in allen Tourismusbüros sowie bei den Bergbahnen erhältlich

Weiter Infos findet ihr unter: www.innsbruck.info/innsbruckcard

Dieses Interview stammt aus der Print-Ausgabe von Prime Snowboarding #24. Das neue und hochwertig produzierte Magazin könnt ihr hier bequem und versandkostenfrei bestellen.Home sweet home Innsbruck - Flo Corzelius und Lisa Zimmermann stellen ihre Stadt vor