Inhaltsübersicht:

Das vierte Choice Split & Freeride-Camp fand Ende März im Kühtai statt. Beste Tourenbedingungen, strahlender Sonnenschein und eine motivierte Gruppe, mehr braucht es für ein erfolgreiches Wochenende nicht.

Das Kühtai bietet für Tourengeher schier zahllose Möglichkeiten | © The Choice/Fiona Stapmanns
Das Kühtai bietet für Tourengeher schier zahllose Möglichkeiten | © The Choice/Fiona Stapmanns

Mit seiner perfekten Lage auf über 2.000 Metern über dem Meeresspiegel und nur 35 Kilometer von Tirols Hauptstadt Innsbruck entfernt, gehört das Kühtai womöglich zu den beliebtesten Touren-Gebieten der einheimischen Wintersportler. Aber auch Freerider, Tourengeher und Splitboarder aus ganz Europa haben die vielfältigen Aufstiegsmöglichkeiten, versteckten Seitentäler und tiefblauen Bergseen bereits für sich entdeckt.

Pia Schröter erklärt die Grundtechnik für Spitzkehren. Das mag in der Stube lustig aussehen, aber spätestens am Berg waren alle für die Tipps dankbar | © The Choice/Fiona Stapmanns
Pia Schröter erklärt die Grundtechnik für Spitzkehren. Das mag in der Stube lustig aussehen, aber spätestens am Berg waren alle für die Tipps dankbar | © The Choice/Fiona Stapmanns

Die Vorfreude war groß und so trafen sich am Freitagnachmittag insgesamt zwölf Splitboardanhänger und solche, die es werden wollten, auf der Zirmbachalm im Kühtai. Die Gruppe bevölklerte das gesamte Ferienhaus der Alm und bezog zusätzlich einige Zimmer im Haupthaus. Mit ihrer unübertrefflichen Herzlichkeit hatte die Wirtin Waltraud schon von der ersten Minute an alle Herzen gewonnen. Und spätestens nach dem Abendessen fühlte sich jeder in der traditionellen Tiroler Unterkunft richtig wohl. Nachdem sich alle bereits am Nachmittag das passende Material ausgewählt und angepasst hatten, ging es abends um das richtige Handling. Schließlich handelte es sich hier auch um ein Anfängercamp und manche waren in ihrem Leben noch nie mit einem Splitboard unterwegs gewesen. Mit etwas Kreativität und zur Freude und Belustigung aller Anwesenden präsentierte Organisatorin Pia Schroeter dann in der Stube die Grundtechniken des Splitboardens und natürlich auch die Prinzipien der Spitzkehrentechnik. Das sollte sich spätestens am Samstag als sehr hilfreich erweisen.

Als Gentleman der alten Schule hilft Mario Käppeli natürlich gerne. Besonders am Anfang ist das Auffellen der Splitboards gar nicht so einfach | © The Choice/Fiona Stapmanns
Als Gentleman der alten Schule hilft Mario Käppeli natürlich gerne. Besonders am Anfang ist das Auffellen der Splitboards gar nicht so einfach | © The Choice/Fiona Stapmanns

Samstagmorgen gint es früh aus den Federn, denn die Bergführer Manfred Brandacher und Reinhard Wetscher erwarteten ihre Schützlinge bereits um halb acht gestiefelt und gespornt vorm Haus. Auch der professionelle Snowboarder Mario Kaeppeli gesellte sich mit dazu, um die Gruppe zu begleiten. Der Wetterfrosch hatte nicht übertrieben. Schon in der Früh strahlte die Sonne vom knallblauen Frühlingshimmel herab. Mit den Autos ging es zum Parkplatz der Issalm. Dort wurde direkt im Splitboard-Modus aufgefellt. Nach dem ersten LVS-Check stapften alle munter drauflos. Aber niemandem war so wirklich bewusst, dass es anfangs ziemlich steil im Wald den Berg hinauf ging.

So mussten auch die blutigen Anfänger direkt zwischen Ästen und gefrorenen Bächen ihre ersten Spitzkehren proben. Früher oder später erreichten dann aber alle gut gelaunt und munter die obere Issalm. Jetzt ging es einen schönen flachen Weg hinauf ins Wörgetal. Am Knappenhaus vorbei tourten die Teilnehmer schließlich in zwei Gruppen bis zum 2.250 Meter hohen Gipfel des wunderschönen Wetterkreuzes. Insgesamt 860 Höhenmeter schafften sogar alle tapferen Splitboard-Neulinge am ersten Tag. Der atemberaubende Ausblick ließ die vorausgegangenen Anstrengungen eher nebensächlich erscheinen. Nach einer ausgiebigen Gipfeljause freuten sich alle auf eine lange Abfahrt zurück ins Tal. Über breite Firnfelder surften die Snowboarder jauchzend durch den aufgeweichten Frühjahrsschnee. Das besagte Waldstück forderte allerdings auch bei der Abfahrt wieder seinen Tribut. Wer sich gut im Slalom-Fahren anstellte, war dabei klar im Vorteil. Ein bisschen Abenteuer und viel Spass gehören einfach immer dazu! Zufrieden und sonnengebräunt trafen sich alle anschließend an der Schirmbar, um den Tag mit einem wohlverdienten Radler ausklingen zu lassen.

Am Sonntag begrüßte das Kühtai seine Gäste mit einem Wechsel aus Sonne und Wolken. Diesmal nutzte die Gruppe die Hohe Mut-Bahn, um schnellstmöglich zum höchstmöglichen Punkt auf über 2.300 Metern Seehöhe zu gelangen. Von dort aus ging mit ein paar Schwüngen zum Fuß der beeindruckenden Staumauer des Finstertal-Speichers. Dort wurde schließlich umgebaut und aufgefellt. Über die Staumauer tourten wir mit den Splitboards auf über 2.500 Meter zwischen Pockkogel und Steiltalspitzen hinauf. Oben angekommen wurde schnell wieder zurück auf Riding-Modus umgebaut. Alle freuten sich über eine schöne Abfahrt in verspieltem Terrain vor der atemberaubenden Bergkulisse und dem türkisblauen Stausee. An einem sicheren Feld im unteren Drittel  der Abfahrt hieß es dann wieder: Abschnallen und Lawinentraining!

Der richtige Umgang mit LVS-Gerät und Sonden ist ein wichtiger Bestandteil eines Freeride-Camps, damit im Ernstfall jeder weiß, was zu tun ist | © The Choice/Chris Riefenberg
Der richtige Umgang mit LVS-Gerät und Sonden ist ein wichtiger Bestandteil eines Freeride-Camps, damit im Ernstfall jeder weiß, was zu tun ist | © The Choice/Chris Riefenberg

Vom richtigen Umgang mit dem LVS-Gerät, über die Grob- und Feinsuche bis hin zum effektiven Sondieren, Schaufeln und Bergen; Manfred Brandacher und Reinhard Wetscher verwandelten den kompletten Hang in ein LVS-Übungsgebiet, um ihren Schützlingen die Gelegenheit zu bieten, ganz allein den Ernstfall unter professioneller Anleitung zu proben. Über die Staumauer und ein paar weitere Seitenfelder erreichten dann alle am Nachmittag  unversehrt die Talstation. Was für ein Wochenende! Auch im Frühjahr bietet das Kühtai noch unendlich viele Touren-Möglichkeiten und wir finden, zwei Tage sind einfach viel zu wenig Zeit, um alles zu erkunden!

Ein erfolgreiches und ereignisreiches Wochenende im Kühtai und durchweg begeisterte Camp-Teilnehmer | © The Choice/Chris Riefenberg
Ein erfolgreiches und ereignisreiches Wochenende im Kühtai und durchweg begeisterte Camp-Teilnehmer | © The Choice/Chris Riefenberg

The Choice – Partner

Amplid, Völkl, Alpina, Plum, Ortovox, ABS, Deeluxe, Choice Company, Blue Tomato, Goal Zero, Protect Our Winters Austria

Text: The Choice

>> nächste Seite: The Choice auf dem Kaunertaler Gletscher