Air + Style & FIS – Passt das zusammen?

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Andrew Hourmont, der den Air & Style damals aus der Taufe hob, scheint an neuen Ideen zu feilen, den Contest nach Innsbruck zurückzuholen und will wohl dafür auch die FIS an Bord holen …

Innsbruck und der Air & Style waren viele Jahre untrennbar miteinander verbunden. Nachdem Andrew Hourmont den Contest 1994 aus der Taufe hob, entwickelte sich das Event schnell zum Publikums-Magneten und lockte Jahr für Jahr Pros aus der ganzen Welt nach Österreich. In den darauffolgenden Jahren machte das Event einige Änderungen durch, wechselte die Location, verlor an Popularität, gewann erneut das Interesse der Massen und bekam schließlich mit Shaun White, der heute die Mehrheit der Anteile an der Marke hält, einen neuen Frontmann.

Shaun White | Harry How/zimbio.com
Shaun White | Harry How/zimbio.com

Unter Shaun’s Leitung wurde der Festival-Charakter des Events noch stärker ausgebaut, die Anzahl der Music-Acts wurde erweitert und auf mehrere Tage verteilt. Der Snowboard-Contest war noch immer Teil des Ganzen, doch stellte sich bei vielen, die gerade deshalb zu, Air + Style gingen, das Gefühl ein, dass das Snowboarden ein wenig zum Beiwerk verkam und nicht mehr im Zentrum des Geschehens stand.

Der Air + Style ist heute zu einer Event-Serie mit internationalen Stopps geworden, der sich immer wieder verändert und neue Aspekte aufgreift. Vor wenigen Wochen, im März 2018, wurde beispielsweise „Streetstyle Snowboarding“ und Skateboarden beim Stopp in Los Angeles eingeführt. Weitere City-Events in Beijing und Sydney sollen noch in diesem Jahr folgen.

Andrew Hourmont hat mit dem heutigen Air + Style nur noch wenig zu tun. Seit 2017 ist er für Marketing und Produktentwicklung von Snowboard, Freestyle und Freeski bei der FIS zuständig. Und scheint laut einem Bericht der Tiroler Tageszeitung an einem Nachfolge-Event im Bergisel-Stadion zu arbeiten. Bereits im Dezember 2019 soll es dem Bericht zufolge ein Event in Innsbruck geben – allerdings unter neuem Namen. Und in Zusammenarbeit mit der FIS. Denn Hourmont befindet sich im Austausch mit Peter Schröcksnadel, dem Präsidenten des Österreichischen Skiverbandes. Da verwundert es nicht, dass der neue Contest nicht nur für Snowboarder offen sein soll, sondern auch für Skifahrer. Und als Weltcup gewertet.

Andrew Hourmont | © fis-ski.com
Andrew Hourmont | © fis-ski.com

Grundsätzlich würden sich wohl alle freuen, wenn es in Innsbruck wieder einen großen Snowboard-Contest gäbe. Und dass ein Event, bei dem Snowboarder und Skifahrer gemeinsam an den Start gehen, dennoch auf Anklang stößt, haben ja bereits die Nine Knights, Queens, Royals und die Audi Nines wie auch das Spring Battle im Absolut Park gezeigt. Die Zusammenarbeit mit der FIS steht jedoch auf einem anderen Blatt. Es scheint sich bis heute nichts daran geändert zu haben, dass Freestyle (und wir schließen die Pommes-Fraktion mit ein) eine Sache ist, bei der unser Verständnis und das der Verantwortlichen der Verbände mitunter extrem weit voneinander entfernt ist. Diese Kluft hat sich erst jüngst bei den Olympischen Spielen wieder einmal aufgetan, als sich die Frauen entgegen ihrer berechtigten Zweifel an der durch starke Winde beeinträchtigten Sicherheit in den Slopestyle-Kurs stürzen mussten.

Wollen wir wieder einen großen City-Event, der an die großen Tage des Air & Style anknüpft? Und welchen Preis sind wir bereit dafür zu zahlen?