Schon nächste Woche ist es so weit: das Pitztal Wildface geht in die 10 Runde und es gilt landläufig unter den Freeridern als das wohl härteste Rennen der Welt. Wir schicken mit Josef Schallameier dieses Jahr einen Fahrer in der Kategorie Snowboard Men an den Start.

Das „Pitztal Wild Face“ ist der einzige Wettbewerb in dieser Disziplin, bei dem es nur um die Geschwindigkeit geht und die Ideallinie frei gewählt werden kann. Für das „Pitztal Wild Face Freeride Extreme“ vom 14. bis 16. März 2019 kommen bereits zum 10. Mal Freerider aus aller Welt zum Pitztaler Gletscher. Es ist offiziell als Zwei-Sterne-Qualifikationslauf im Kalender der Freeride World Tour gelistet. Das entscheidende Rennen startet am Samstag am Mittagskogel auf 3173 Metern.

Hier gehts vorne runter. Bis auf 4 festgelegte Tore ist die Strecke frei wählbar.

Das Ziel in Mandarfen liegt 4,6 Kilometer entfernt und 1510 Höhenmeter weiter unten. Der Zielbereich ist auch der beste Platz zum Zuschauen und Anfeuern, weil von hier mehr als die Hälfte der Strecke einsehbar ist. Und nach der Siegerehrung geht es für alle zur After Race Party.

Wer steht hinter dem Pitztal Wildface?

Sie heißen Philipp und Raphael, Nachname Eiter. Beide sind im hinteren Pitztal mit Blick auf den Mittagskogel (3173 m) aufgewachsen, der den Talschluss und zumindest Richtung Süden das Ende der Welt markiert.

Der Mann ist so hart, wie das Gebirgsmassiv des Mittagskogels: Raphael Eiter

Mit dem Gletscher-Express hoch in acht Minuten, eine halbe Stunde mit geschulterten Skiern bis zum Gipfelkreuz, dann Powder pur zurück ins Tal. Nach unzähligen internen Freeride-Battles um die beste Zeit sind die beiden Cousins auf die Idee gekommen, ihren Mittagskogel, der sich wie ein Musterberg in Pyramidenform auftürmt, ins Zentrum eines Wettbewerbs zu stellen. So ist das „Pitztal Wild Face“ entstanden, das sich zum Hotspot der Szene entwickelt hat. Der erste Veranstalter hieß übrigens Schmatz Eiter, der Onkel von Philipp und Raphael, der sich damit lebenslang die Startnummer eins gesichert hat. Doch längst haben ihm andere, darunter sein Neffe Frederick Eiter, den Rang abgelaufen. „Unser Hausberg, der Mittagskogel verlangt einem schon einiges ab“, sagt „Freddy Rider“, der das „Pitztal Wild Face“ bereits zwei Mal gewonnen hat.

Wie lange dauert das Pitztal Wildface?

Der dreitägige Event beginnt am Donnerstag (14. März) mit der Streckenbesichtigung unter der Leitung eines Bergführers. Am Freitag wird es beim Qualifikationsturnier durch das Hirschtal im Skigebiet Rifflsee ernst für die Teilnehmer, wenn sie versuchen, sich einen der 65 begehrten Startplätze für das Hauptrennen zu sichern – das „Pitztal Wild Face“ am Samstag (bei schlechtem Wetter Sonntag als Ausweichtermin). Gestartet wird ab 12 Uhr im Minutentakt, gewertet wird in den Kategorien Ski und Snowboard sowie Frauen und Männer.

Hier stirbt keiner in Schönheit: was beim Wildface zählt ist der dickste Oberschenkelmuskel und ein Quantum an Risikobereitschaft

Vom Mittagskogel aus gilt es, sich im freien, unpräparierten Gelände, durch enge Rinnen und felsdurchsetztes Gelände, zwischen Bäumen hindurch, den besten und schnellsten Weg über die Ziellinie in Mandarfen zu suchen. Die Besten schaffen den waghalsigen Ritt in unter sechs Minuten, normalsterbliche Offpisten-Fahrer benötigen über eine Stunde. Und selbst die sollten schon gut Skifahren können. Verdammt gut.

Kann man das Pitztal Wildface auch als Zuschauer gut einsehen?

Doch es muss ja nicht jeder mitmachen, um dabei zu sein. Allein das Zuschauen ist spannend genug und ein Erlebnis für sich. Die besten Plätze sind die im Zielbereich, weil von hier aus mehr als die Hälfte der Rennstrecke einsehbar ist. Ganz besonders ist auch die sportlich-chillige Atmosphäre, die man so eher auf einer Surfer-Beachparty an der kalifornischen Westküste vermuten würde als ganz hinten im Pitztal in den Ötztaler Alpen. Doch auch hier, ach was, gerade hier gibt es Leute, die das Abenteuer lieben. Und das Leben. Deshalb geht es nach der wilden Show am Mittagskogel für alle zur After Race Party in den Hexenkessl von Philipp Eiter. Auch der hält, was er verspricht. Versprochen.

Prime Snowboarding und K2 Snowboards schickt Sepp Schallamaier ins Rennen

Sicher am Start sein auf der Party wird unser Rider Sepp Schallamaier, der unter anderem auch für K2 Snowboards an den Start geht.

Sepp „Das Hackebeil“ Schallamaier in seinem Element

Die Zillertal/Bayern Fusion (daher stammen Sepp’s Eltern) hat ordentlich Schmalz in den Waden, hacken mit abgeschaltetem Hirn gilt als seine Kernkompetenz. Wenn Sepp sein volles Potential abruft und nicht stürzt, zählt er sicher zum engeren Favoritenkreis.