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Review: Longboard Classic #18

Komm schon, gebt's zu, wer könnte diesen Damen in ihren Old School-Outfits widerstehen? | © LBC/Sam Oetiker
Komm schon, gebt’s zu, wer könnte diesen Damen in ihren Old School-Outfits widerstehen? | © LBC/Sam Oetiker

Das größte Longboard- und Old School-Event der Welt wurde volljährig und lud zur großen Feier am 1. April 2017 nach Stuben am Arlberg ein!

Update: Unter blauem Himmel war bei frühlingshaften Temperaturen nicht nur die Stimmung in der Zielgeraden im Tal so ausgelassen und frei, wie es sich für das „Woodstock of Snowboarding“ gehört. Auch an der Startlinie auf dem Albona Grat waren die Emotionen am Brodeln und die über 350 Teilnehmer gespannt vor Erwartung, sich auf 1001 Höhenmeter Backcountry einzulassen.

Jeff Brushie mit der Neuauflage seines Pro-Models von 1993 | © LBC/Sam Oetiker
Jeff Brushie mit der Neuauflage seines Pro-Models von 1993 | © LBC/Sam Oetiker

Traditionell wird das Starterfeld in 3 Kategorien gewertet: Masters, No-School und Old-School. Dieses Jahr wurden die Männer der LBC Masters vorausgeschickt, um die Strecke mit ihren Mega-Latten für den Rest des Feldes schon mal ein bisschen „glatt zu bügeln“. Die Rechnung ging auf – mit seinem 202 cm Longboard holte sich Ralph Castelberg nach 4 Jahren LBC-Abstinenz den Titel. Respekt gebührt auch den Masters Damen, von denen sich nur fünf mutige „Meisterinnen“ mit XL-Boards an den Start wagten – allesamt bekennende LBC-Fans und Dauerteilnehmerinnen, von denen die Siegerin von 2015, Liz Kristoferitsch, erneut den Titel holen konnte.

Vor dem Start nochmal schnell die letzten Feineinstellungen beim Stance vornehmen | © LBC/Sam Oetiker
Vor dem Start nochmal schnell die letzten Feineinstellungen beim Stance vornehmen | © LBC/Sam Oetiker

Die No-School-Kategorie stellte bei Männern wie Frauen die größte Gruppe – immerhin wird hier auch alles zusammengefasst, was zu kurz für die LBC Masters und zu neu für die LBC Old-School Klasse ist. Die Teilnehmer waren jedoch nicht weniger farbenprächtig unterwegs sowie beileibe nicht weniger motiviert und sorgten vor allem für die Zuschauer im Tal für die besten Bilder – so viele Leute zugleich auf einem Freeride-Hang zu sehen ist nun wirklich nicht alltäglich. Die schnellste Frau bei den No-Schoolern war Stefanie Günther aus der Schweiz. In der Herrenwertung konnte keiner der Snowboard-Wildsau Ueli Kestenholz das Wasser reichen.

Das Adrenalin wird beim Massenstart ordentlich in die Höhe getrieben | © LBC/Sam Oetiker
Das Adrenalin wird beim Massenstart ordentlich in die Höhe getrieben | © LBC/Sam Oetiker

Den krönenden Abschluss des Rennens bildeten die Old-Schooler, gefolgt von Family & Kids, die mit Abstand den meisten Jubel im Ziel ernteten. Und dies zu Recht – denn wer mit über 70 Jahren noch auf dem Board steht verdient den gleichen Respekt, wie seine erste Backcountry Abfahrt mit zarten fünf Jahren zu bestreiten.

Der Nachwuchs war ebenfalls mit Begeisterung dabei | © LBC/Sam Oetiker
Der Nachwuchs war ebenfalls mit Begeisterung dabei | © LBC/Sam Oetiker

Von dieser Welle an Begeisterung und der Flut an Nachwuchs waren auch Snowboard-Legenden Titus Dittmann und Jeff Brushie begeistert. Nicht wenige der älteren Teilnehmer sahen sich hier mit ihren Teenie-Idolen vereint, während der Stoke und die Leidenschaft an die neue Generation weitergegeben werden.

Der Rockstar Award ging an Jim Magnusson aus Schweden.
Der Rockstar Award ging an Jim Magnusson aus Schweden.

Wer nach der Open-Air Siegerehrung noch bis zum Sonnenuntergang in der Test-Area verweilte, wurde mit einem außerplanmäßigen Highlight der US-Rockband „Max Pain and the Groovies“ verwöhnt. Von Pogo Snowboards eingeladen, haben sie auf ihrer Europa-Tour extra einen Abstecher in die Berge eingelegt und nach einer Auto-Odyssee beim dritten Ort mit dem Namen „Stuben“ endlich den richtigen Platz für ihren Gig gefunden. Die perfekte Einstimmung für den legendären Party-Abend im LBC-Eventzelt, für den alleine sich die Reise an den Arlberg lohnen würde. Denn die Jungs von Mortal Kombat Sound mit Microphone Man Ucee wissen einfach, was sie tun und heizten der Menge ein, bis kein Fuß mehr ruhig blieb und wirklich jeder in die Bob-Marley-Chöre einstimmte.

© LBC/Sam Oetiker

Denn das ist das Flair des LBC und was diesen Event so besonders macht: in der Liebe zum Snowboarden vereint. Egal welches Board du fährst und ob du auf Rock, Reggae oder Hip Hop stehst, in Stuben wird der Sideway Style gefeiert, immer und immer wieder.

© LBC/Sam Oetiker