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Aber mittlerweile musst du die Dinger ja ganz gut beherrschen, oder?

Ich glaube, ich stelle mich in der Zwischenzeit gar nicht mal so schlecht an, aber ich habe auch eine Menge Lehrgeld bezahlen müssen. Das meine ich wörtlich, denn ich habe es geschafft, gleich drei Sleds zu zerlegen! [lacht] Das hat mich eine ziemliche Stange Geld gekostet, das könnt ihr mir glauben. Eines davon hatte ich mir von einem Redneck in Montana geliehen, der mächtig sauer auf mich war und ich brauchte drei Tage, um ihn zu beruhigen und eine Entschädigung zu liefern. Der Typ war echt wütend und es hat nicht viel gefehlt, dass er mich ordentlich auseinandergenommen hätte …

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Zusammengefasst lässt sich dein Winter also in etwa so beschreiben: Kein Schnee in Europa, ab nach Montana, drei Sleds zerstört, von einem Büffel und einem Redneck gejagt worden und die besten Pillow-Lines deines Lebens gefahren.

Ja! Und fett geworden bin ich auch noch!

Wie denn das?

Wenn ich hier in Europa im Backcountry bin, lassen sich viele Lines und Spots nur durch Hiken erreichen. In den USA ist das anders: Du verbringst so viele Stunden nur auf dem Sled und fährst durchs Nirgendwo, bis du irgendwann an einem Spot ankommst. Den fährst du ein paar Mal, lässt dich vom Sled dabei jedes Mal zum Inrun fahren und ziehst weiter, wieder auf dem Sled. Aber im Ernst: Es war unglaublich, diese Gegenden zu erkunden. Besonders die mächtigen Pillow-Lines in Revelstoke werde ich nie vergessen. Ich habe schon immer davon geträumt, solches Gelände fahren zu können und als ich dann tatsächlich dort war, konnte ich es kaum glauben. Wenn man nur in Europa Snowboarden ist, kann man sich diese Ausmaße einfach nicht vorstellen. Wenn ich daran denke, bin ich immer noch genau so gestoked als wäre ich noch dort.

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Also wirst du in diesem Winter dorthin zurückkehren?

Da bin ich mir nicht so sicher. Ja, es macht eine Menge Spaß, dort zu fahren, aber der Aufwand ist gewaltig. Sledden ist eine teure Angelegenheit, überhaupt nicht ökologisch und durch die großen Strecken, die man zurücklegen muss, auch immer mit einer Menge Hektik verbunden. Mir ist die Ruhe in den Bergen, wie ich sie bei uns finde, um einiges lieber. Es war bestimmt nicht mein letzter Trip nach Nordamerika, aber eine jährliche Sache wird daraus nicht werden.

Es ist kein Geheimnis, dass ein Part in einem Snowboard-Film eine Stange Geld kostet und nicht wenige Fahrer scheitern an dem finanziellen Aufwand. Ist es auch für dich schwieriger geworden in den letzten Jahren?

Ich habe in dieser Hinsicht wirklich großes Glück mit meinen Sponsoren und bin mehr als dankbar, dass sie voll hinter mir stehen und mich bei meinen Projekten unterstützen. Das ist nicht selbstverständlich, daher freut es mich umso mehr. Also nein, für mich war es bisher also nicht so schwierig, aber das verdanke ich wie gesagt meinen Sponsoren. Leider gibt es nicht mehr viele große Filmproduktionen und für die wenigen wird es immer schwieriger werden.

Zum Abschluss ein kleiner Ausblick: Woran wirst du in dieser Saison arbeiten?

Ich werde wieder mit Transworld filmen, soviel steht fest. Darüber hinaus habe ich diese fixe Idee für ein kleineres Video-Episoden-Projekt, in dem ich ein wenig über den Snowboard-Tellerrand hinausgehen möchte. Ein paar coole Camping-Trips an abgefahrene Orte, an denen man nicht nur Snowboarden, sondern auch anderes erleben kann. Die Videos sollen Spaß machen und ein bisschen mehr für den Mainstream geeignet sein als ein reiner Snowboard-Part. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen, da noch nicht alles in trockenen Tüchern ist. Aber ich werde euch wissen lassen, sobald meine Pläne ausgereift sind!

Aus: Prime Snowboarding Magazine #15