Interview: Sani Alibabic

Kaum zu glauben, aber es ist schon über zwanzig Jahre her, dass Sani Alibabics erstes Foto in einem Magazin veröffentlicht wurde! Seitdem sind einige Parts mit der Pirate Movie Production und eine Menge Fotos auf dem Konto des Innsbruckers gelandet, bis er sich aus dem aktiven Snowboarden zurückzog. Nur, um als Marketing- und Team-Manager den nächsten Schritt zu gehen. Heute ist er Athletenmanager und noch immer vergeht fast kein Tag im Winter, an dem er nicht auf seinem Brett steht. Nicht zuletzt aufgrund seines Wohnsitzes.

Sani Alibabic | © Dasha Nosova
Sani Alibabic | © Dasha Nosova

Kannst du dich noch daran erinnern, als du zum ersten Mal nach Innsbruck gekommen bist?
Ich stamme eigentlich aus Wattens, wurde aber in Hall in Tirol geboren. Beide Orte gehören zu Innsbruck-Land, sind also nicht weit entfernt von der Stadt. Ich kann mich auf jeden Fall noch an meinen ersten Skate-Ausflug an den Landhausplatz erinnern. Das war damals schon der bekannteste Skate-Spot in Tirol. Ich war gerade mal elf Jahre alt und konnte nicht glauben, dass es noch so viele andere „Kids“ gab, die auch Skateboard fuhren. Zu der Zeit war die Skate-Szene generell nicht groß und erst recht nicht bei uns im Dorf.

Wann und warum bist du dann später in die Stadt gezogen?
Ich bin erst mit 19 nach Innsbruck gezogen. Grund war natürlich eine Frau, nicht Snowboarden. [lacht] Allerdings war es super für mich, da unsere damalige Wohnung direkt neben der Nordkettenbahn lag. Ab diesem Zeitpunkt war ich praktisch nur noch im Nordpark snowboarden und es wurde mein Hausberg.

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Du kannst schon auf einige bewegte und ereignisreiche Jahre zurückblicken. Mit deinen Stationen vom Pro zum Marketing undTeam-Manager bis zum Athleten-Manager bist du nie aus dem Snowboarden weggegangen. Hatte Innsbruck als Stadt einen Einfluss auf deine Karriere?
Auf alle Fälle! Damals wie heute war es die Wintersporthauptstadt, zumindest im deutschsprachigen Raum. Viele Pros, einige Brands, Film- und Event-Produktionen waren in der Stadt vertreten. Vielleicht hätte ich es im Snowboarden sonst auch zu etwas gebracht, aber es hat auf jeden Fall vieles leichter gemacht, dass ich Innsbruck als Base hatte. Ich hatte die Möglichkeit, mit Pros zu fahren, was mich immer gepusht hat, um besser zu werden. Ich habe eine Menge Leute aus der Industrie kennengelernt, was mir unter anderem wahrscheinlich zu meinem Job als Team-Manager verholfen hat. Und schlussendlich haben mich Freundschaften zu Snowboardern aus der Gegend auch zu meinem heutigen Job als Athletenmanager gebracht.

Im Laufe der Zeit hat sich im Snowboarden einiges verändert und auch Innsbruck ist nicht in seiner Entwicklung stehengeblieben. Was sind die Veränderungen, die für dich am deutlichsten zu spüren sind? Mittlerweile bin ich ja schon seit über 20 Jahren im Snowboardgeschehen und fast genau so lange auch in Innsbruck. Die Snowboard-Szene war schon immer groß, aber damals hatten wir noch nicht so viel Einfluss auf die Stadt bzw. die Gebiete rundherum. In der Zwischenzeit haben einige Leute aus der Szene die Leitung der Snowparks übernommen, betreiben Shops, Bars und Restaurants, die dem Lifestyle der Szene angepasst sind. Ein gutes Beispiel ist der Landhausplatz, eines der wichtigsten, historischen Wahrzeichen Innsbrucks, bei dem die Architektin bei der Umgestaltung vor ein paar Jahren Rücksicht auf die Skate-Szene genommen und indirekt einen der coolsten Skateparks geschaffen hat. Das sagt schon sehr viel über den Einfluss der Szene aus, finde ich zumindest.

Sani handplantin' at Nordkette
Sani handplantin‘ it at Nordkette

Hast du einen Ort in der Stadt, wo du runterkommen und neue Energie tanken kannst? In der Stadt selbst nicht, aber im Winter splitboarde ich am Abend gern noch eine Runde zum Runterkommen. Es gibt für jeden Wochentag ein Gebiet rund um die Stadt, in dem eine Piste beleuchtet ist bzw. wo es erlaubt ist, mit Stirnlampe unterwegs zu sein. Und sonst geh‘ ich eben in die WUB-Halle zum Skaten. Wie oft bist du auf der Nordkette fahren und hast du vielleicht noch einen kleinen Tipp für unsere Leser? Wenn ich zuhause bin und die Schneebedingungen gut sind, bin ich eigentlich täglich oben, auch wenn die Zeit nur für ein, zwei Runs reicht. Es ist ein sehr kleines Gebiet, also sind die guten Runs recht offensichtlich. Es gibt natürlich ein paar Goodys, aber die muss ich leider für mich behalten.

Sani salutiert seiner Wahl-Heimat
Sani salutiert seiner Wahl-Heimat