Neben deinen Film-Parts hast du auch deine Marke im Contest-Snowboarden hinterlassen, dabei jedoch nie den Eindruck gemacht, das Ganze allzu ernst zu nehmen. Hast du jemals Druck von deinen Sponsoren bekommen, mehr Contests zu fahren, mehr Medaillen zu sammeln?

Nein, nie. Alle meine Sponsoren waren sich vor der Vertragsunterzeichnung klar, dass Contests für mich immer ein Bonus bleiben würden. Es macht mir Spaß, sie zu fahren, aber es geht nie in erster Linie um den Sieg. In meinen Vertrag bei Nike habe ich sogar eine Klausel einarbeiten lassen, dass ich als Snowboarder hauptsächlich an Filmen arbeiten werde und Contests nur Beiwerk sind. Ich sehe sie vor allem als Möglichkeit, Leute zu treffen, gemeinsam zu fahren und sich gegenseitig zu pushen. Ich bin wirklich nicht besonders ehrgeizig, wenn es ums Gewinnen geht. Solange ich bei einem Contest Spaß haben kann, die Bedingungen gut sind und ich mich nicht verletze, ist es mir egal, ob ich am Ende auf dem ersten oder letzten Platz lande. Hinzu kommt, dass ich mich nie besonders klug in meiner Vorbereitung für Contests angestellt habe. So kam es oft vor, dass ich bis eine Woche vor den X Games beim Street-Filmen war, mir dann irgendwo einen Kicker gesucht habe, um wieder ein Gefühl dafür zu bekommen. Am Abend vor dem eigentlichen Contest habe ich extrem heiß gebadet, damit ich möglichst relaxt an den Start gehen konnte. Keine Ahnung, warum ich dachte, das würde funktionieren, denn ich bin so gut wie jedes Mal auf dem letzten Platz gelandet. [lacht]

Deine Karriere hat dich an einen Punkt gebracht, an dem die nachfolgende Generation zu dir aufschaut, sich an deinem Style und deiner Attitüde orientiert. Fühlt es sich seltsam an, dass dich jemand zum Vorbild wählt?

Und wie! Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen und ich bin jedes Mal aufs Neue überrascht, wenn mir das vor Augen geführt wird. Aber es bedeutet mir viel, dass andere von dem, was ich tue, gestoked sind und sich inspirieren lassen. Ich bin extrem dankbar für alle, die mich in meiner Karriere unterstützt haben.

Welche Tipps kannst du jungen Fahrern geben, wie sie auf sich aufmerksam machen können und im besten Fall Unterstützung von Firmen erhalten?

Für mich ist die wichtigste Regel: Snowboarde so, wie du es willst und wie es dir selbst am meisten Spaß macht. Wenn du das tust, wirst du niemals die Lust daran verlieren. Verbiege dich nicht, um möglichen Sponsoren zu gefallen. Wenn du gut genug, lustig, unterhaltsam, kreativ bist und dich von anderen unterscheidest, werden die Leute früher oder später auf dich aufmerksam. Gerade heute, wo jeder die Möglichkeit hat, seine eigenen Dinge auf Social Media zu veröffentlichen.

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