Der Schweizer Fotograf Silvano Zeiter ist einer der talentiertesten seiner Zunft und auch bei uns im Magazin regelmäßig vertreten. Bis er auf einmal letzten Winter von der Bildfläche verschwand. Was war passiert? Was haben Luke Skywalker und Silvano Zeiter gemeinsam? Beide waren plötzlich wie vom Erdboden verschluckt und wurden vergangenen Dezember auf einer Insel wiederentdeckt! Mit seinem Titelfoto auf unserer ersten Ausgabe vom Prime Snowboarding Magazine, verpasste der Schweizer Fotograf vor gut zweieinhalb Jahren unserem Heft ein Gesicht. Von diesem Tag an, hat Silvano mit zahlreichen Veröffentlichungen das Erscheinungsbild von Prime Snowboarding weiterhin mitgeprägt. Doch vergangenen Winter war plötzlich Schluss. Don Zeiter, wie er gerne auch mal von guten Freunden genannt wird, war plötzlich von der Bildfläche verschwunden. Was war passiert? Hat am Ende den passionierten Fotografen der Stoke für seine Arbeit verlassen? Müssen wir um einen weiteren Fotografen trauern, der sich vom Snowboarden abgewandt hat? Wir haben den Don auf einer Insel aufgespürt und ihn zur Rede zu seinem plötzlichen Verschwinden gestellt.

Self-Portraät auf einer Busfahrt in Mexiko | © @silvanozeiter
Self-Portraät auf einer Busfahrt in Mexiko | © @silvanozeiter

Hey Silvano, wo treibst du dich zum Auftakt des schneereichen Winters 2018 rum? Im Augenblick bin ich auf Bali und genieße die Sonne und das Surfen.

Wie kann es sein, dass einer der begnadetsten Snowboard-Fotografen einen hoffnungslosen Kampf um die Wellen auf Bali mit Locals und Aussies führt, während zuhause in der Schweiz tiefster Winter ist?  Nach rund 10 Jahren in der Snowboardfotografie, wollte ich einfach mal auschecken und mir in den Tropen die Sonne auf den Ranzen scheinen lassen. Die Wellen sind im Moment mega, also wenn ich dadurch ein paar Powdertage verpasse, kratzt mich das eher weniger, denn der Winter ist noch lang genug. Ausserdem verfolge ich die aktuelle Wetterlage zuhause [7. Januar, Anm. der Red.] im Internet und bin völlig tiefenentspannt. Temperaturschwankungen, heftige Winde, massive Regen- und Schneefälle bis zu den Gipfeln und die daraus resultierenden Lawinenabgänge sind nicht mein Ding. Und übrigens. Die Locals und Aussies hier sind echt entspannt, also erzählt mir nicht, dass ihr nicht auch lieber hier wär!

Dieses Foto von Levi Luggen war als Titellbild für Prime Snowboarding gesetzt, bis Silvanos Festplatte den Geist aufgab. Diese Ablichtung ist die maximale Druckgröße der Voransicht, die überlebte | © Silvano Zeiter
Dieses Foto von Levi Luggen war als Titellbild für Prime Snowboarding gesetzt, bis Silvanos Festplatte den Geist aufgab. Diese Ablichtung ist die maximale Druckgröße der Voransicht, die überlebte | © Silvano Zeiter

Die Wetterlage war 200 % auf Winter gemünzt, als du in den Flieger gestiegen bist. Ist dir der Stoke an der Snowboard-Fotografie abhanden gekommen, der dich in den vergangenen Jahren zu einem der gefragtesten Fotografen werden ließ? Vor allem der Stoke fürs Shredden ist so hoch wie noch nie und wenn dabei noch ein paar gute Bilder entstehen, ist’s umso besser! Es ist einfach so, dass ich vor allem im Tiefschnee unterwegs bin und die Bedingungen für guten Powder ab Mitte Ende Januar beginnen. Davor ist man bei Neuschnee zwar gestoked, wenn man ins Gelände abbiegt zum Shredden, aber die Grundlage und der Schneeaufbau sind meist noch nicht ideal für Fotoshootings wie ich sie liebe. Die Zeiten, in denen ich mit meiner Kamera jedem Sturm hinterhergejagt bin, sind vorbei. Wenn die Schneeverhältnisse gut sind und die Crew passt, geh ich nach wie vor auf die Jagd nach guten Fotos, wobei sich meine Definition von Bangershots inzwischen auch etwas verändert hat.

>> Alle Fotos weg – wie kann das passieren?